Wald

Der Wald ist sehr groß und dicht und lässt kaum einen Sonnenstrahl durch die Baumkrone hindurch.

Damian streifte durch den Wald, als ihm der Geruch des Regens in die Nase stieg und dieser mit jeder Minute stärker wurde. Ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus, er mochte dieses Wetter.Perfekt für meine Ankunft.... Damian konnte es kaum erwarten, seine Pläne weiterzuschmieden und Levinia wieder zu treffen. Sie wird es schon bald bereuen, dass sie mich damals verlassen hat. Seine Zähne blitzten hervor und sein Gesicht verfinsterte sich. Bereits in den letzten Tagen hatte er sich in einer gut versteckten Höhle niedergelassen und diese ausgebaut, nun brauchte er nur noch Levinia ein wenig zu beobachten, Nachforschungen anstellen und einen geeigneten Zeitpunkt abwarten, bis er seinen Plan durchziehen konnte. Tja meine liebe Levinia... du wirst mich schneller sehen als dir lieb sein wird.... Seine Augen funkelten böse auf, er fasste sich an seine Halskette, an dem er einen dunkellila schimmernden Kristall hängen hatte. Diesen hatte er damals von seinem Lehrmeister erhalten, seitdem trug er diesen Tag und Nacht, nie nahm er ihn ab. Mit einem frechen Grinsen lief er tiefer in den Wald hinein, seine Vorfreude musste er zu seinem eigenen Bedauern noch ein wenig zurückhalten...

tbc ~ Lichtung

- Einstiegspost -

Nachdem Alaric bereits das halbe Land bereist hatte, führte ihn sein Weg direkt nach Long Beach. Hier musste es eine Menge übernatürliche Wesen geben und er konnte es kaum erwarten ihnen zu begegnen und sie zu vernichten. In letzter Zeit hatte er immer weniger Spaß dabei empfunden sich an ihnen zu rächen, seine Gefühle waren mehr und mehr abgestumpft und wer brauchte schon Gefühle...diese wurden überbewertet.

Es war bereits Nacht als er den Wald erreichte und bevor er mit der Jagd begann wollte er noch kurz die kühle Nachtluft genießen. Er lehnte sich an einen der Bäume und schaute hinauf in den Nachthimmel. Es war heute Vollmond, also sollten Werwölfe heute auch nicht weit sein. In all den Jahren der Jagd sind ihm schon viele übernatürlichen Wesen begegnet aber sowohl diese Kreaturen und auch Vampire verabscheute er noch am meisten. Er konnte und wollte es einfach nicht verstehen wie man sich nur auf diese Wesen einlassen und sogar noch freiwillig zu einem Vampir werden konnte. Er schüttelte angewidert den Kopf als er wieder daran denken musste. Die Erinnerungen an Isobel waren zum Glück in all den Jahren mehr und mehr verblasst, für ihn war sie sprichwörtlich gestorben.

Die Sonne war inzwischen komplett am Horizont verschwunden und Alaric wollte sich gerade auf den Weg nach Hause machen als er plötzlich schemenhaft zwei Gestalten in der Dunkelheit entdeckte. Er zog vorsichtshalber seine Waffe, all seine Sinne waren in Alarmbereitschaft. Als er sah wie diese Kreatur gerade ihre Zähne in den Hals der Frau schlagen wollte wurde seine Vermutung bestätigt. Er zielte genau auf die Beine des Vampirs um ihn zunächst unschädlich zu machen und nicht die Frau zu verletzen. "Lass deine dreckigen Finger von der Frau du Arsch!" Und im selben Augenblick drückte er ab, die Holzkugeln trafen ihr gewünschtes Ziel und der Vampir brach mit einem schmerzerfüllten Schrei zusammen.

Schnell war Alaric bei ihm und sah die Frau an, die völlig unter dem Bann des Vampirs zu stehen schien. "Laufen sie schnell weg, ich werde mich um ihn hier kümmern." Die Frau nickte geistesgegenwärtig und rannte davon. Dann wandte er sich wieder zu dem Vampir, der gerade dabei war die Holzpatronen aus seinem Bein zu ziehen. "Du hast dir den falschen Ort ausgesucht um Menschen zu töten!" Doch ehe Alaric erneut schießen konnte war der Vampir aufgesprungen und drückte ihn schmerzhaft gegen einen Baum. Er lachte gehässig "Du willst mich töten? Na da musst du dir wohl noch was Besseres einfallen lassen!" Und im selben Moment zog er einen Pflock aus der Innentasche seiner Jacke und rammte diesen mitten ins Herz des Vampirs. "Tja, das war dann wohl heute nicht dein Tag." spottete er während der Vampir zu Boden sank und starb.
Daraufhin nahm er sein Feuerzeug und zündete die Leiche an. Als Diese komplett verbrannt war lächelte er zufrieden. "Und noch eine dreckige Kreatur weniger."

Als es plötzlich zu regnen begann rollte er mit den Augen. Na prima, was für ein Empfang.
Er beschloss erst mal den Wald zu verlassen und was zu trinken. Auf dem Weg in den Wald war ihm am Strand ein kleines Bistro aufgefallen. Da sollten vielleicht kaum Menschen sein bei diesem Wetter, denn er wollte nur seine Ruhe haben und mied den Kontakt zu Menschen so gut es ging.

tbc ~ Strand // Bistro

ERSTPOST

Ilai war als Wolf im Wald unterwegs. Bei solch einem Wetter konnte er sicher sein, daß nicht viele Menschen oder gar Jäger unterwegs waren. Sein Fell war schon naß, doch das störte Ilai nicht. Mit schnellem Tempo machte er sich auf keinen bestimmten Weg. Er wollte einfach etwas abschalten und genoß es mal wieder, daß er als Wolf durch den Wald streifen konnte.
Was besseres konnte es nicht geben zur Zeit ! Er liebte es, frei zu sein und solche ausflüge unternehmen zu können. Wer konnte das schon ? Zwar hatte er Anfangs schon das eine oder andere Problem mit dem Wolf in sich, doch schnell erkannte er auch die Vorteile dessen. Er war etwas besonderes und so fühlte er sich im Moment auch. Das wollte er nie wieder in seinem Leben missen. Hier und da hörte er etwas, aber das waren meistens Rehe oder andere Wildtiere. Den Geruch eines Menschen oder eines anderen Wesens konnte er nicht ausmachen und somit war er auch entspannt und ruhig. Auf einen Kampf hatte er im Moment nämlich absolut keine Lust. Und was den Regen anging, der störte ihn auch nicht besonders. So lies er es sich also gut gehen und genoß es. Jagen brauchte er nicht...er konnte essen, wenn er ein Mensch war.
Es gab auch Zeiten, da hatte er es nicht so ruhig ! Da hatte er das eine oder andere mal auch kämpfen müssen, weil ein Vampir ihn Angriff oder ein Jäger es auf ihn abgesehen hatte. Eine Freundin oder wie es hies eine Gefährtin hatte er noch nicht. War auch schwer...es gab wenig weibliche Wölfe und Menschen ging nicht. Wie sollte er erklären das er nur langsam alterte? Das würde schwer werden im laufe der Zeit...dennoch...er hatte das Leben und er war nun einmal ein Wolfsmensch. Zum Schutz der Menschen ursprünglich vor den Vampiren. Aber das war noch zu Zeiten seiner Ahnen...heutzutage war das offiziell nicht mehr seine Aufgabe...er hatte einen Job wie alle Menschen auch...nix besonderes, aber es reichte zum Leben. Außerdem lebte er noch bei seinen Eltern, war aber auf der Suche nach einer eignen Wohnung.

cf Einstiegspost ~ Strand

Sobald Tara im Wald war schloss sie den Regenschirm und hielt ihn als Waffeersatz in der Hand.
Leise vor sich hinsummend stampfte sie über Äste und kletterte über Baumstümpfe.
Den Weg kannte sie in und auswendig, auch wenn nichts von einem Pfad zu sehen war.
,,Lalalala....lala....lalalala.", summte Tara weiter vor sich hin.
Nein, der böse große, dunkle Wald macht dir keine Angst..., redete sie in Gedanken auf sich selbst ein.

Als er schon eine Weile im Wald unterwegs war, da bemerkte er auf einmal doch einen fremden Geruch, der nicht in den Wald passte, so wie der Geruch der nassen Blätter oder ähnliches. Seine Schritte wurden langsamer und seine Ohren spitzend lauschte er in den Wald hinein. Tatsächlich, er hörte jemanden singen...wer war denn in dieser Zeit und bei dem Wetter unterwegs im Wald ? Jäger ? Langsam und geschützt von Bäumen und Gebüsch schlich er sich an den Menschen ran. Denn das es ein Mensch war, da war er sich sicher. Leise und vorsichtig sah er auf dem Weg eine Frau langschlendern...

Ilai blieb aber da, wo er war...und leise...

Tara schreckte herum, als sie etwas knistern hörte.
,,Nur ein Mäuschen...ein süßes, kleines Mäuschen, dass viel mehr angst vor mir hat als ich vor ihm!!", sprach sie sich leise Mut zu, bevor sie weiterging.
Immer wieder drehte sie sich um und sah im viel zu dunklen Wald herum.
,,Das nächste Mal nehm ich doch lieber die Straße...", murmelte sie vor sich hin. Warum genau war sie nochmal durch den Wald gegangen? Achja...weil der Weg ja viel kürzer war! Toll, dabei hatte sie doch zwei Stunden Zeit um zur Arbeit zu kommen, da hätte sie doch den dreißig Minutenweg nehmen können!

Leise schnaubend kletterte sie über einen Baumstumpf.
,,AHHHHHHHHHHHHHHHH!"
Ihr Schrei gellte durch den Wald, gefolgt von einem lauten Aufprallgeräusch.

Tara brauchte einen Moment, bevor sie verstand was passiert war.
Sie saß in der Kacke! Aber richtig tief!
Irgendjemand hatte wohl um ein Tier oder sowas zu fangen einen riesigen Graben unter Laub versteckt. Und bei ihrem Glück war sie natürlich in das Loch hineingefallen. Eins konnte Tara schon sagen. Ihre Sachen und ihr Knöchel waren dahin!
,,Autsch..."
Vorsichtig betastete Tara ihren schmerzenden Knöchel, bevor sie zum Rand des Loches sah. Hier würde sie ohne Hilfe
auf keinen Fall rauskommen. ,,HALLO? HAAAALLOOOOOOOOOOO!!?? IST DA JEMAND?", schrie sie in die Stille des Waldes hinein. Doch nur eine Eule antwortete ihr.
,,War ja klar..."

Gerade als er sich dann auf den Weg machen wollte um wieder zu gehen, da hörte er ein fluchen und ein Hilferuf. Okay, so als Wolf war es unmöglich, daß er wem auch immer zur Hilfe kam. Also mußte er erst wieder zu seiner Hütte, sich anziehen und dann wieder schnell zurück.
Es dauerte nicht lange und er hatte seine Hütte erreicht. Schnell verwandelte er sich zurück, zog sich seine Sachen wie Jeans und Shirt wieder an und machte sich auf den Weg. Zwar dauerte es länger als wenn er als wolf diese Strecke nahm, doch er erreichte die Stelle nach etwas einer Viertelstunde. " Hallo ?" rief er noch einmal. Er mußte ja so tun, als wenn er zufällig hier wäre und nicht wußte das sich hier wer befand, der seine Hilfe brauchte. Doch dann erreichte er auch schon das Loch und kniete sich davor. Drinnen sah er die Frau, die er als Wolf noch gesehen hatte. "Hallo ? Können sie mich verstehen ? Ist alles soweit in Ordnung ?" fragte er sie und sah sich um. Dann sah er einen langen festen Ast. Er hielt diesen in die Grube. " Halten sie sich an dem Fest und versuchen sie aus der Gruppe zu klettern. Keine Sorge, ich helfe ihnen ! Sie müssen sich nur mit den Beinen vom Rand anstützen und etwas mithelfen nach oben zu klettern. Und immer am Stock festhalten...Ich ziehe sie dann mit raus !" versuchte ich es und hielt ihr dann den Ast genau hin. " Sagen sie, wenn sie soweit sind !"

Noch immer saß Tara im Loch. Ihr Knöchel schwoll langsam an, sodass sie es nichtmal mehr schaffte aufzustehen.
Immer wieder zog sie ihr Handy hervor und versuchte einen Empfang zu bekommen, doch ließ ihr Handy sie im Stich.
,,Na super...ich wollte schon immer mal in einem stinkenden Loch übernachten...", knurrte Tara vor sich hin.
Nach einer gefühlten Ewigkeit hörte sie plötztlich ein leises 'Hallo ?'
Sofort sah Tara hoch zum Loch. ,,HALLO!!! HILLLFEEEE!!!", schrie sie hinauf. Schon nach kurzer Zeit stand eine Gestalt oben am Loch. Sie konnte den Menschen nicht erkennen, aber seine Stimme ließ sie wissen, dass es sich um einen Mann handeln musste.
Er fragte ob alles in Ordnung sei. Zuerst schüttelte sie ihren Kopf, doch dann fiel ihr ein, dass er sie wahrscheinlich ebenfalls nicht sehen konnte. ,,Ich hab mir den Knöchel verstaucht....", rief sie hoch.

Der Mann ließ einen dicken Ast zu ihr hinunter.
Vorsichtig griff sie danach und zog sich daran hoch, so dass sie so gut es ging auf einem Bein stand.
,,Ich kann nicht hochklettern!", rief sie. Mist, heute war wirklich nicht ihr Tag! Sie hätte einfach im Bett bleiben sollen. Zuhause war es halt doch am schönsten! Arbeiten konnte sie heute vergessen. Wenn sie schon im Krankenhaus war, dann auch nur um ihren Knöchel behandeln zu lassen.


Mit viel Mühe, Ächzen und nach einer längeren Zeit schaffte Tara es mit Hilfe des Mannes aus dem Loch.
Der arme Kerl hatte die meiste Arbeit machen müssen, da ihr Fuß zu nichts zu gebrauchen war. Endlich oben angekommen atmete Tara tief durch. ,,Gott...", murmelte sie leise. Sie hatte schon gedacht, sie würde hier draußen alleine sterben!
,,Danke!! Ich weiß nicht, was ich ohne sie gemacht hätte!", bedankte Tara sich umschwänglich.
Erst jetzt sah sie auf und konnte nun zum ersten Mal das Gesicht ihres Retters sehen. Oh man...dieser Mann war verdammt hübsch! Hübsch? Nein...Sexy! Nein...perfekt. Leichte röte schoss in ihre Wangen.

"Nichts zu danken. Sie haben Glück das ich zufällig noch hier meinen Rundgang gemacht habe. Sonst hätten sie die Nacht locker in der Grube verbringen können. Diese verdammten Wilderer..." kam es von Ilai. Dann sah er sie sich genauer an. Die Kleidung war schon mal im Eimer...schade...sicher ärgerte das die junge Frau. "Mein Name ist Ilai !" stellte er sich erstmal vor, wie es sich eben auch gehörte. " Sie sollten sofort zu einem Arzt...nicht nur wegem dem Bein !" Ilai konnte sehen, daß sie eine Schonhaltung eingenommen hatte...Sollte er sie zu seiner Hütte bringen ? Das wäre sicher erstmal das beste, von da konnte man einen Krankenwagen bestellen und sie in die Stadt bringen lassen. " Wenn sie mir vertrauen, meine Hütte ist nicht so weit von hier und von da können wir einen Krankenwagen rufen. Oder aber, ich bringe sie zur Straße und bleibe bei ihnen, bis der Krankenwagen kommt...ich habe ein Handy dabei..." schlug er ebenso vor.

Ein leichtes Lächeln huschte über Taras Lippen, als ihr Retter -der sich als Ilai vorstellte- meinte, dass sie Glück gehabt hatte.
,,Endlich mal.", kam es leise von ihr. Dankbar sah sie den schönen Mann vor sich an. ,,Ich heiße Tara...", stellte sie sich leise vor.
Ihr Retter meinte sofort, dass sie zum Arzt sollte, nicht nur wegen ihres Knöchels. Taras Augenbraue hob sich skeptisch.
,,Irgendwas im Gesicht?", fragte sie vorsichtig. Anscheinend musste dieser Ilai noch andere Wunden sehen.
Ihr tat zwar alles weh, aber außer ihrem Knöchel sah sie nichts.

Ilai fragte sie ob er sie zur Straße oder zu seiner Hütte -wer wohnte mit so einem Aussehen in einer Waldhütte??- bringen sollte.
,,Was näher ist...", murmelte Tara leise.
Aus irgendeinem Grund traute sie Ilai, obwohl es auch gut sein könnte, dass er das Loch gegraben hatte um so arme kleine 'Mädchen' wie sie in seine Hütte zu locken.
Aber bis jetzt hatte ihr noch nie ein Mensch wehgetan....

"Im Grunde meine Hütte...aber ich will sie nicht dazu nötigen in meine Hütte zu kommen !" erwiederte er und sah sich unsicher um. Doch sie würde sicher nicht lange so stehen können..." Sie rufen kurz von mir einen Krankenwagen und dann bringe ich sie zur Straße. Das wird das beste sein. Und ich bleibe solange bei ihnen, bis der Wagen da ist. Denke das dies am besten ist." Ilai lächelte Tara an und lies sie dann bei sich aufstützen. Tara war nicht schwer...außerdem hatte Ilai eh mehr Kraft als Menschen, von daher war das auch kein Thema.
" Wie kommt es, daß sie alleine im Wald rumlaufen und dann noch bei dem Wetter ?" Ilai wollte sich ein wenig unterhalten, so das die Situation nicht ganz so schlimm für die junge Frau war. Sie war klein und zierlich, aber dennoch kräftig auf eine gewisse Art und Weise. Dazu sah sie wirklich niedlich aus...selbst in diesem zerzausten Zustand, in dem sie gerade war. Und sie schien wie er selber auch nicht aus Amerika zu kommen...irgendwie hatte sie einen anderen Dialekt in der Stimme..." Junge Frauen wie sie sollten wirklich nicht alleine im Wald rumlaufen. Denke auch nicht, daß ihrem Freund das gefallen würde, wenn er sein Mädchen hier im Wald wüßte !" fügte er noch hinzu. Denn Ilai ging mal davon aus, daß solche eine Frau sicher nicht alleine sein konnte.

Ihr Retter antwortete ihr, dass seine Hütte näher wäre, jedoch sagte er fast im gleichen Atemzug, dass es wohl besser wäre sie zur Straße zu bringen anstatt zu seiner Hütte. Es machte ihn wirklich gleich noch sympathischer.
Tara stützte sich leicht auf Ilai ab, während er ihr half durch den Wald zurück zur Straße zu kommen. Es schien ihr, als hätte er keinerlei Probleme ihr Gewicht fast komplett zu halten.
Natürlich war sie klein und zierlich, aber so leicht war sie doch auch wieder nicht, oder?
" Wie kommt es, daß sie alleine im Wald rumlaufen und dann noch bei dem Wetter ?", fragte Ilai die kleine Halbägypterin.
,,Ich war auf den Weg zur Arbeit...der Weg durch den Wald geht einfach schneller....durch die Stadt dauert es mir einfach zu lang.", seufzte Tara leise.

Sie liefen weiter durch den Wald, während Tara schnell einen Krankenwagen zur Straße rief.
Sobald sie das Handy weggepackt hatte, sagte er schon, dass junge Frauen nichts im Wald zu suchen hatten. Es würde ihren Freunden nicht gefallen.
Seufzend verdrehte Tara ihre Augen. ,,Wenn die junge Frau einen Freund hätte....", lächelte sie ihren schönen Retter an.

Er hatte sie zur Straße gebracht !
"Wie kann es sein, daß eine Frau wie sie keinen Freund hat ? Das kann doch unmöglich sein...also ich hätte wetten können, daß sie einen Freund haben." Er konnte sich das einfach nicht so wirklich vorstellen. Sie war wirklich eine wunderschöne Frau...sie war klein und zierlich, weckte den Beschützer in jedem Mann und war freundlich. Selbst nach solch einem Missgeschick fluchte sie nicht, sondern war freundlich und ruhig...

Viele Frauen kannte Ilai nicht. Denn wie sollte er auch mal erklären, daß er nicht alterte wie all die anderen ? Wie sollte er erklären, daß er vermutlich auch noch mit über 30 Jahre aussah wie heute ? Das ging nicht...das einzigste weibliche Wesen bis jetzt war seine beste Freundin und die auch nur, weil sie selber ein Wolf war und er sich vor ihr nicht zu verstellen brauchte. Er würde sie so gerne fragen, ob sie sich mal wiedersehen könnten...damit er wußte, wie es ihr ging und naja, vielleicht auch, um sie einfach nur wiederzusehen.

Blut schoss fast schon automatisch in Taras Wangen, als sie die Worte ihres Retters hörte.
Meine Güte...heute wurde sie aber wirklich oft hintereinander rot! Eigentlich hätte Tara sich auf den Schmerz in ihrem Knöchel konzentrieren sollen oder darüber nachdenken müssen, wie sie auf der Arbeit erklärte, dass sie für einige Tage ausfiel, stattdessen musterte sie den groß gewachsenen, muskulösen Mann neben sich.
Sie war schon so lange keinem Mann mehr begegnet bei dem sie sich sofort wohl fühlte. Ihre letzte Beziehung war schon Jahre her. Er hatte ihr ganz schön das Herz gebrochen und das nur, weil sie nicht sofort mit ihm schlafen wollte. Von außen hatte er immer auf verständnisvoll gemacht, doch hinter ihrem Rücken hatte er sich andere Frauen gesucht, die ihm das geben konnten was er wollte.
Tara war nunmal viele Jahre ihres Lebens bei ihrer Familie in Ägypten gewesen und da gehörte es sich nicht einen Mann körperlich an sich zu lassen. Klar hatte Tara schon Männer geküsst, mit ihnen gekuschelt und sich streicheln lassen, aber immer wieder war der ägyptische Teil ihrer Erziehung rausgekommen und hatte es ihr verboten. Auch wenn sie es tief in sich gewollt hatte...irgendwas in ihr hatte es einfach verhindert.

,,Ich denke, dass die Männer zu viel von mir erwarten.", antwortete Tara ihrem Retter nun.
Ihre Wangen färbten sich erneut rosé. Wieso erzählte sie ihm das?
Sie kamen an der Straße an. Tara musste sich nun komplett an Ilai festhalten, da sie sich einfach nicht mehr auf ihren eigenen Beinen halten konnte. ,,Ich hab heute aber auch ein Glück...", seufzte sie leise.
Taras Blick wanderte zu dem Gesicht des Mannes. Fast schon automatisch besah sie sich seine vollen Lippen.
Oh man...
,,Ich denke Ihre Freundin wäre im Moment eher nicht begeistert sie mit einer anderen Frau an der Seite geklammert zu sehen.", lächelte sie vorsichtig.

"Welche Freundin ? Mal ehrlich...welche Frau mag nen Typen als Freund haben, der in einer Waldhütte lebt ? In einem Blockhaus anno 18 und nochwas ?" er grinste, als würde es ihm nichts ausmachen, aber dem war im Grunde nicht so. Denn wer sehnte sich nicht nach einer Freundin oder einem Partner ?
"Wenn die Männer zuviel erwarten, dann sind es eh nicht die, die man als Freund haben sollte. Schnell wird man in eine Schublade getan, wenn man sich als Frau auf sowas einläßt. Denk nicht, daß ich mich nun einschleimen will oder so...aber ich habe sowas schon bei Freundinnen sehen müssen und wie sie danach fertig waren und geheult haben. Da ist es schon besser, wenn solche Typen wieder verschwinden." erklärte er. Ilai war nicht so einer...das lies auch seine strenge Erziehung der Eltern nicht zu. Immer hatten sie ihm eingetrichtert Respekt zu haben...gegenüber anderen und auch nie seine Gabe auszunutzen, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Sie waren streng gläubig, was die Sache natürlich auch noch unterstützte...Ilai war in der Beziehung etwas altbacken, aber er kannte es nicht anders und war deswegen voll und ganz zufrieden. Außer mit der Tatsache, daß er keinem sagen konnte was er war...oft gingen wegen diesem auch die eine oder andere Freundschaft kaputt.

Tara biss sich schnell auf ihre Unterlippe, damit ihr nicht plötzlich ein 'ICH' entwich.
Ihr Retter schien wirklich ein netter Kerl zu sein und vor allem sah er verdammt gut aus!
Ein amüsiertes Lächeln bildete sich auf ihren Lippen, während sie zu ihm hoch sah. ,,Ich denke dass es vielen nichts ausmacht wo sie wohnen...", umschrieb sie es dann nett.
Tara hätte zwar auch direkt sagen können, dass er zu gut aussah um sich darüber gedanken zu machen wo er wohnte, aber das machte man nun wirklich nicht, vor allem, wenn man den Mann erst wenige Minuten kannte!
Vorsichtig hob sie ihre Augenbraue ein Stück.
,,Stimmt...", stimmte sie ihm leise seufzend zu. Sobald sie es herausgefunden hatte, war der Kerl ganz schnell aus ihrer Wohnung geflogen! Sowas konnte sie nun gar nicht ab.

Musternd sah Tara ihren Retter nochmal genauer an.
Er hatte einen ziemlich braunen Hautton. Anscheinend kam er nicht von hier, denn sie hörte einen deutlichen Akzent.
,,Sie sind nicht von hier, oder?"

" Gut beobachtet ! Wie es scheint sie auch nicht Tara." Sie war wirklich sehr nett, sehr gut aussehend und wirklich schade das es immer wieder daran scheitern würde, daß er darauf angewiesen war, ebenso eine Wölfin zu finden, die ihm mochte. Okay, Lana mochte ihn...aber mehr als eine sehr gute Freundschaft würde da nie was gehen und Lana war auch nicht mal als Freundin erreichbar...außer telefonisch.

"Ich komme ursprünglich aus Kairo...meine Familie zog es nach Long Beach wegen meines Dads...die Arbeit ! Hier hat man mehr möglichkeiten als bei uns in Kairo. Nun ja, bin schon einige Jahre hier und bin schon mehr Amerikaner als Ägypter...jedenfals von außen." Denn vom Herzen her liebte er sein Land schon, aber es war zu unruhig dort...zu unsicher für seine Familie...Das Wetter wurde einfach nicht besser und Ilai schüttelte sich. Seine Haare waren naß vom Regen. Zwar standen sie unter einem Baum mit einer dichten Baumkrone, aber dennoch...

Ein leichtes Lächeln huschte über Taras Lächeln, als Ilai meinte, dass sie anscheinend auch nicht von hier kam.
Was sie dann hörte, ließ sie stocken. Er kam aus Ägypten? Das war...unmöglich!
So viel Schicksal konnte gar nicht auf einmal kommen. Warum sollte ausgerechnet ein Ägypter sie retten?
Irgendwie konnte sie es nicht glauben...aber wieso sollte ihr Retter lügen?
Musternd sah Tara ihn an. Seine Haare waren nass vom Regen. Vielleicht sollte sie ihn einfach testen?

,,Vielleicht wollte das Schicksal unsere begegnung...", kam es murmelnd in arabisch von ihr.

"Aber das Schicksal kann es kaum gewollt haben, daß sich eine Frau in der Grube hätte schlimmer verletzen können." antwortete Ilai der jungen Frau, nachdem er zuerst ebenso überrascht war, seine Muttersprache hier zu hören. Mitten im Wald und im Niergendwo auf einmal was vertrautes und bekanntes. "Die Welt ist wirklich klein !" kam es mit einem grinsen von ihm und er lächelte sie an. "Mitten im Wald, in einer Grube gefangen findet man eine Frau aus dem gleichen fernen Land aus dem man selber kommt. Cool !" Ilai fand das mehr als erstaunend...doch er freute sich auch sehr darüber. Doch das erweckte den Wunsch sie näher kennen zu lernen noch mehr in ihm, obgleich es nicht ging. Irgendwann würde er diese Freundschaft beenden müssen...nicht heute und morgen, aber sicher irgendwann. Oder eben, wenn er wieder umziehen würde müssen...

Taras Augen weiteten sich, als sie die ihr vertrauten Wortlaute hörte.
Sie verstand jedes Wort...
Unglaublich! Wirklich einfach unglaublich, dass sie ausgerechnet mitten im Wald nachdem sie schon Angst hatte in dieser Grube sterben zu müssen auf einen Landsmann traf!
,,Das schreit nach 'duzen'", kam es grinsend von der kleinen Halbägypterin. Ihr war es sowieso zuwider mit einem Menschen in ihrem Alter so höflich und fast schon distanziert zu sprechen. Vor allem wenn er ihren Hintern gerettet hatte! Taras Lächeln wurde fast schon sanft.
,,Wow...das ist wirklich...ein richtiger Zufall...", entwich es ihr fast schon aufgeregt.
Die Schmerzen am Knöchel waren in diesem Moment fast schon vergessen.

"Kann man wohl sagen ! Und ich bin mit dem Du durchaus einverstanden."

In diesem Moment kam der Krankenwagen. Ilai hörte ihn schon länger, aber nun bog er um die kleine Kurve der Straße und Ilai winkte, so das sie nicht vorbei fuhren. "So...wie es scheint war es das ! Der Rettungswagen ist da. " irgendwie war der junge Wolf nun schon ein wenig betrübt, sich wieder trennen zu müssen. Aber besser, als wenn er sich zu sehr an diese Frau gewöhnt hätte. Die Fahrer des Wagens und ein Arzt stiegen aus, legten sie auf die Trage und machten schon die ersten Untersuchungen im Wagen. Ilai stand an der offenen Tür...er wollte wenigstens noch wissen, ob es schlimm war, oder ob es sich nur um eine Verstauchung handelte.
Nach wenigen Minuten war das Ergebnis bekannt und Ilai erleichtert. " So, dann war es das wohl ! Freut mich, dich kennen gelernt zu haben !" Ilai lächelte Tara an und die Männer waren bereit abzufahren und sie ins Krankenhaus zu bringen.

Tara lächelte Ilai sanft an. Sie wollte noch etwas sagen, doch da kam schon der Krankenwagen um die Ecke.
Natürlich kannte sie die beiden Männer. ,,Hey Jungs...", lächelte sie fast schon schüchtern.
Der ältere von beiden, an in die Jahre gekommener Mann schüttelte seinen Kopf. ,,Unglaublich Tara, wie kann es eigentlich sein, dass immer dir sowas passiert?"
Verlegen wurden Taras Wangen rot. ,,Keine Ahnung Jeff!", murmelte sie nur leise. Lachend halfen ihr die beiden Männer auf die Trage und besahen sich kurz ihren Fuß.
,,Sicher nur verstaucht...du solltest dir wirklich endlich mal ein Auto zulegen, Liebes!", kam es wieder von dem alten Mann. Seufzend sah Tara von ihm zu Ilai. ,,Das ist alles nur Tarnung um nette Leute kennenzulernen.", scherzte sie leise lachend.

Ihr Blick ruhte auf Ilai, der nun meinte, dass es das dann wohl war.
Tara biss sich sofort auf ihre Unterlippe. Sowas hatte sie noch nie gemacht...
,,Bekomm ich deine Nummer?"

Ilai grinste ebenso als sie das mit dem kennen lernen sagte. Doch als die Männer schon die Tür des Wagens schließen wollten, da fragte Tara noch nach seiner Nummer. Im Grunde wäre es nun das einfachste gewesen, den Kopf zu schütteln und dann wäre sie auch schon so gut wie weg. Unwarscheinlich, daß sie dann nach der Abfuhr noch Kontakt suchen würde...doch Ilai konnte das nicht. " Sicher !" kam es zu seiner Überraschung und im nächsten Moment bereute er es auch schon. Doch er lies es sich nicht anmerken, lies sich einen Kugelschreiber geben und einen Zettel und schrieb seine Handynummer auf den Zettel. Diesen reichte er ihr...

" Gute Besserung Tara !"

Das war das erstemal, daß er ihren Namen sagte und lächelte sie dabei an.