Damians Unterschlupf

Im Tiefsten Inneren des Waldes gibt es eine kleine Höhle, die sich am Sockel eines Berges zwischen Gebüsch und Geäst verbirgt. Damian hat sich hier niedergelassen und diese ausgebaut, um sich ungestört seinen mörderischen Plänen, die er verfolgt, hinzugeben.

Nachts strahlt diese eine düstere Aura aus, und man sollte sich besser von ihr fern halten, zudem mit Damian nicht zu scherzen ist - kommt man ihm zu Nahe und durchkreuzt somit seine Pläne, wird man dies bitter bereuen und sich wünschen, seinen Unterschlupf niemals betreten zu haben . . .

cf ~ Lichtung

Damian lief mit langsamen Schritten zur Lichtung, in seinem Gesicht lag die pure Arroganz, wie es dieses so oft widerspiegelte. Von seinen Haaren tropfte das Regenwasser hinab und er schlüpfte elegant durch das Geäst in seine Höhle. Er schmiss seine Jacke in die Ecke und setzte sich nieder, seine Hände ballte er zu Fäusten, seine Augen verengten sich. Er machte sich keine Mühe, die nassen Sachen auszuziehen oder sich irgendwie einzuhüllen, er hatte nur einen Gedanken. Selbstbeherrschung ist alles. Das waren die Worte, die sein Lehrmeister ihm jeden Tag auferlegt hatte. Und er hatte diese, er konnte sich beherrschen, er hatte eine immense Konzentration, warum schwächte ihn dieser dämliche Schattenblitz immernoch so schrecklich?

Er schüttelte den Kopf und nahm ein großes altes Buch vom Boden, dass er neben seinem Schlafplatz deponiert hatte, in einer kleinen Einbuchtung versteckt. Das Buch hatte einen alten Ledereinband, der schon sehr abgenutzt war, auf der Frontseite war ein schwarzes Pentagramm zu sehen. Völlig in Gedanken an seinen Plan blättere er durch die Seiten, vielleicht hatte er Dinge übersehen, irgendetwas was ihn noch stärker machen würde. Die schwarze Magie hält stets Geheimnisse vor uns, die nur darauf warten, von mir allein entdeckt zu werden. Er blätterte in die Mitte des Buches und sah auf, an der steinigen Wand hatte er ein Bild von einer hübschen Blondine hängen. Auf seinem Gesicht erschien ein betrügerisches Lächeln. Levinia. Bald... Mit seinem breiten Grinsen widmete er sich weiter seinem Buch der schwarzen Magie, während draußen der Regen weiter herunterprasselte.

Damian schlug wütend das Buch zu und warf es mit einem lauten Knall in die kleine Ausbuchtung die er als Versteck hierfür nutzte. Er vergrub sein Gesicht in seine Hände und atmete tief durch. Wenn er nur seinen Lehrmeister noch hätte, dann wäre er sicher schon bei der Realisierung seines heimtückischen Plans. Geldud zahlt sich aus.... Er seufzte und hing einen schwarzen Stoff über die Mulde, in der das Buch lag und stand auf, schaute zwischen den Ästen hinaus in den Regen. Er überlegte kurz und entschied sich dafür, die Stadt ein wenig näher zu erkunden. Umso besser er diese kannte, umso leichter würde es ihm fallen, Levinia in die Enge zu treiben - auch wenn dafür der Ort wohl eher zweitrangig war.

Das Wetter kam für eine kleine Entdeckungstour gerade Recht, zudem immer mehr die Dämmerung eintrat. Damian musste nur aufpassen, dass er nicht Levinia über den Weg laufen würde, doch dies wusste er zu vermeiden. Levinia würde er sowieso über hunderte von Metern erkennen. Zudem hatte Damian nicht vor, sich unter die größten Menschenmassen zu begeben, der bloße Gedanke an diese unbeschwerten, lachenden und übertrieben netten Menschen brachte in ihm eine leichte Übelkeit hervor. In jedem Menschen steckt doch etwas Böses, das ist alles nur Heuchelei. Seine Augen verengten sich, er hatte es nie akzeptieren können, das Levinia ihn aufgrund seiner Wandlung verließ, in ihm regierte die bloße Wut.
Er nahm seine schwarze lederne Jacke und schlüpfte kurzerhand hinein, seine Kleider waren immernoch durchnässt, doch davon ließ er sich nicht entmutigen. Durch die kleine Ruhepause hatte er wieder genügend Energie getankt, mit einem eleganten Sprung gelangte er ins Freie, die Sonne verschwand langsam mehr und mehr hinter den Bäumen, auch wenn diese durch die dichten Regenwolken sowieso nicht durchdrang. Wird auch Zeit dass diese monströse Licht vollends verschwindet. Er verdrehte die Augen und lief mit großen Schritten weiter.

tbc ~ Strand

cf ~ Nachtleben // Joe's Bar - Vor der Bar

Damians Gesicht war gespenstisch verzerrt, als er durch das Dickicht in seine Höhle hineinhuschte. Eine Vorfreude umhüllte sein schwarzes Herz, so viel Erfolg versprach er sich nicht einmal von dem Tag, und nun kannte er Levninias angeblichen Arbeitsplatz. Das vereinfacht die ganze Sache natürlich sehr. Er lachte kurz auf, doch das Lachen war teuflisch und böse. Ich muss meine Energie maximieren... es muss alles perfekt sein. Er schaute kurz auf das alte Bild von Levinia und holte sich die ´neue´ Levinia ins Gedächtnis zurück. "Du hast dich kaum verändert, Liebes."

Mit einem breiten Grinsen nahm er sein Schwarzes Buch hervor, er musste in die tiefgründigeren Übungen gehen, diese kleine Übung mit dem Reh war viel zu billig für das, was er vorhatte. Vertieft blätterte er Schadenszauber durch, sowie diejenigen, die er sich für die Realisierung des Planes in der Rückhand halten wollte. Ihm war Bewusst, dass ihn schon die Übung vor einigen Stunden geschwächt hatte, doch mit mehr Disziplin und Konzentration würde er es schaffen. Das Rachegefühl überwog der Vernunft, und ein dunkler Schatten war unter seinen blau leuchtenden Augen zu erkennen.

Damian legte das Buch zurück in sein Versteck und blickte nochmals auf das Bild von Levinia. Es fesselte ihn immer wieder, dieses Bild, diese Elfin. Sollte er nochmals zurück? Es wäre vielleicht besser, mehr über Levinias Umfeld in Erfahrung zu bringen. Es wäre leichter für ihn, die richtigen Zauber herauszusuchen, und ebenso den richtigen Moment um zuzuschlagen. "Neuer Plan: Übung des großen Zaubers auf dem Weg zu meiner Liebsten, dann etwas Spionage... Es soll doch alles perfekt werden." Er war völlig in seinem Rachegefühl gefesselt, er dachte nicht darüber nach, dass ihn die Übung dieses neuen Zauber völlig schwächen könnte, und er somit ein großes Risiko einging, wieder zur Bar zu gehen. Doch Damian war selbstüberzeugt, vorsichtig und schnell genug, um wieder zu verschwinden, ehe jemand oder gar Levinia ihn erkennen konnte. Na dann. Klappe die zweite.

tbc ~ Waldgebiet // Grotte

cf ~ Joe's Bar / Theke

Damian lief mit einem selbstgefälligem Grinsen zurück in das Waldstück, die Dunkelheit war bereits eingebrochen, und seine Laune war auf dem Hochpunkt angelangt. Er freute sich darüber, alles so gut hinbekommen zu haben, Levinia kochte, und würde seinen Abgang sicher nicht so leicht aus dem Kopf bekommen. Ihre Blicke zeigten ihm, dass er ihr nicht völlig egal war, ebenso ihre Reaktion darauf, als er sich zu Tara setzte. Besser konnte es für ihn nicht laufen.
Nach einiger Zeit kam er an seinem Unterschlupf an, um seine Kräfte weiter zu sammeln und Levinia das nächste Mal nicht übermüdet und schwach gegenüberzutreten, legte er sich schlafen, mit dem Bild Levinias schlief er ein.

~ Zeitsprung ~

Der Morgen dämmerte, als Damian das erste Mal erwachte, doch drehte er sich noch einige Zeit hin und her, ehe er am frühen Vormittag aufstand. Er hatte viel vor, er musste seinen Plan noch ein wenig mehr ausarbeiten, die Grundlage war geschaffen, doch nun musste er näher an Tara herankommen, und Levinia am besten an einem verlassenen Ort aufsuchen. Die Nacht wäre Damian am Liebsten, doch ließ er dies offen, der Anblick Levinias, wenn er ihr zeigte, was passierte, wenn sie sich querstellte, amüsierte ihn schon im voraus. Teuflisch blitzten seine Augen auf, und langsam schlüpfte er aus der schwarzen Decke und richtete seine Haare, er wollte perfekt aussehen, der eitle Damian.

tbc ~ Waldrand - Waldrand