Sitzgelegenheit #2

Die schwarzen Tische werden von einer weiß ledernen Couch umgeben, die Karte steht mittig auf dem Tisch. Am unteren Ende des Tisches sind Neonröhren befestigt, die die Sitzecke in ein gemütliches blaues Ambiente tauchen.

Cf: Strand

„Ja das hört sich doch vielversprechen an“ antwortete sie lächelnd.
Seine Aufmerksamkeit und Fürsorge hätten andere wahrscheinlich als freundlich empfunden, Véronique hingegen fühlte sich direkt an ihre anhängliche Mutter erinnert. Nähe zu anderen personen war etwas, was ihr schon immer sehr schwer gefallen war.
„Sehr freundlich.“ Erwiederte sie trotzdem, immer sein Alter und seine damit verbundene Stärke im Hinterkopf behaltend.

„Du hattest wirklich Glück, dass sich der andere Vampire um dich gekümmert hat. Andere die niemanden haben, werden zu unkontrollierten Bestien – aber ich denke darüber weisst du besser bescheid als ich.“
Maik, war zwar nicht gerade der höflichste gewesen und offensichtlich hatte er ihr auch nicht alles beigebracht was von Nöten gewesen wäre,, aber immerhin war er da gewesen und hatte sie mit dieser Verwandlung nicht allein gelassen. Im Ersten Moment hatte sie ihn so gehasst, für das was er ihr angetan hatte, aber sie hatte gelernt ihre neuen Fähigkeiten wertzuschätzen und im Grunde genommen lag ihr das Vampirdasein ohnehin besser, als das Leben eines Menschen.

„Natürlioch gerne, ich habe tatsächlich noch Hunger.“ Unwillkürlich dachte sie an den toten Jungen. Normalerweise dachte sie nie groß über ihre Opfer nach, aber dieser Kerl schaffte es doch tatsächlich ihr eine Art schlechtes Gewissen einzureden!

Also ging sie mit ihm eine kleine Diskothek voller Menschen die nach Schweiß, Parfum und Blut rochen. Sofort überkam sie wieder der Hunger. Das einzige was sie ein wenig beunruhigte waren die neonröhren, ob dadurch ihre helle haut wohl besonders betont wurde?
Ungeduldig sah sie sich um. „Also?“ sie sah ihn fragend an.

cf Strand.

Laute Musik dröhten Lucan entgegen, als er mit Véronique die Diskothek betrat, Menschen tanzten im Rausch der Musik, und im Rausch des Alkohols der hier sicher reichlich floss.
Ein leichtes Lächeln legte sich um seinen Lippen als er all die Menschen sah, ihr Blut roch, sofort schossen seine Fänge aus seinem Zahnfleisch, doch für heute hatte Lucan genug getrunken, auch wenn der Hunger noch immer an ihm nagte.
Mit einem lässigen Grinsen setzte er sich gegenüber von Vèronique, blickte die verschiedenen Frauen an die hier in der Bar waren, viele warfen ihn aufreizende Blicke zu, doch sie interessierten ihn nicht, was sollte er auch mit ihnen.
Klar war er ein Mann, doch es stand ihm im Moment nicht der Sinn nach Sex.
"Glaub mir ich weiß, das es genügend Vampire gibt, die ihre Lust auf Blut nicht im Griff haben, und genau deswegen bin ich hier, ich will sie aufhalten."

Für einige Minuten schweigen sie, Lucan blickte noch immer auf die Körper die sich laziv im Rythmus der Musik bewegten, wenn diese Menschen wüssten, das zwei Vampir untern ihnen waren, würde sie sicher nicht mehr so locker sein.
"Also such dir einen netten jungen Mann oder willst du lieber eine Frau," lächelnd sah er in das blasse Gesicht.
Eine junge blonde Frau, mit verdammt knappen Mini glitt an ihnen vorbei, streifte leicht seine Schulter, doch Lucan ignorierte sie, auf solche Art Frauen stand er nicht.
"Nach dem du Getrunken hast, leg eine Hand auf seinen Stirn, konzentriere dich auf seine Gedanken, seine Erinnerungen, du wirst schnell zugang zu seinem Gehrin finden, dann löschte du die letzten Minuten aus seinem Gedächnis. Keine Angst ich bin ja da, ich werd eingreifen wenn es zu weit geht."
Aufmunternd sah er wieder zu ihr, er war gespannt wie sie sich anstellte, viele Vampire hatten Schwierigkeiten, doch für die meisten von ihnen war es das leichtest auf der Welt einen Menschen die Erinnerungen zu nehmen.

Im ersten Moment war Véronique überrascht, von der Wirkung die Lucan auf Frauen hatte, aber auch wenn sie selbst das aus Gründen der Eitelkeit gerne einmal vergaß, ihre übernatürliche Aura zog die Menschen zu den Vampiren wie die Motten zum Licht. Sonderbar, dass ihn das so kalt liess. Diese unschuldige Naivität mit der die Menschen ihr begegneten machte ihr meisten nur noch mehr appetit, aber er schien tatsächlich ernst zu meinen was er sagte, er schien vollkommen kontrolliert und einen kleinen Moment lang ertappte V´ronique sich dabei wie sie ihn dafür beneidete, für seine Kontrolle, aber natürlich hätte sie das niemals zugegeben.

Der Bass dröhnte in ihren Ohren und der Anblick tanzender Menschen die sich völlig gehen liessen, löste in ihr eine wohl bekannte Lust und einen riesigen Durst auf süßes heißes Blut aus. Wäre sie alleine hier gewesen sie hätte sich unter eine Gruppe junger Männer gemischt und sich einen herausgepickt, verführt und letztendlich getötet. So machte sie es immer, denn es bereitete ihr den meisten Spaß mit ihren Opfern zu spielen und ihre körperlichen Bedürfnisse zu befriedigen bevor sie sich an ihrem Blut labte.

"Aufhaöten?" fragte sie um sich von ihren rasenden Gedanken abzulenken. "Wie stellst du dir das vor? Willst du sie alle umbringen? Dann kannst du dir sicher sein, dass sich eines Tages genügend zusammenschließen werden um dich aus dem weg zu räumen." War er denn wirklich so naiv zu glauben, er könnte die Welt vom Vampirismus befreien?
Sicher aus seiner Sicht war das ein edles Vorhaben, aber auch diese Wesen wollten leben, und sie waren nun einmal Raubtiere, Löwen ermordete schließlich auch niemand, weil sie die armen Gazellen töteten.
Immer diese Weltverbesserer -tz... Nun sie würde sich sicher nicht weiter darüber auslassen, schließlich brauchte sie ihn um zu lernen wie die Gedächtnismanipulation funktionierte.

Aus dem Augenwinkel bemerkte sie die wandelnde Sexbombe die offensichtlich interesse an Lucan hatte. "Sie." raunte sie ihm zu und grinste verschwörerisch. Sie folgte der jungen Frau und verwickelte sie in ein Gespräch über Lucan, doch die junge Frau entschuldigte sich, sie müsse sich frisch machen, einfacher ging es ja wohl kaum. Véronique folgte ihr auf die Damentoilette, wo sie der Frau in die Kabine folgte. Das dumme Ding war zu tode erschrocken, doch bevor sie etwas sagen konnte, hatte Véronique schon hinter sich abgeschlossen und der Frau ihre Zähne ins überparfümierte Fleisch gegraben. Sie schmeckte lange nicht so gut, wie die jungen Männer die Véronique bevorzugte...
Als sie einigermassen gesättigt war, wollte sie versuchen was Lucan ihr gesagt hatte. Die Gedanken der Frau waren voller Panik - Todesangst, ihr Verstand raste, aber natürlich begriff sie nicht was mit ihr geschah. Aber Véronique schaffte es nicht, sie konnte die Gedanken der Frau nicht erreichen, nicht ihr Gedächtnis verändern, ihre eigene Unfähigkeit machte sie so wütend, dass sie der Frau in ihrer Wut kurzerhand das Genick brach. Rasned vor Wut stürmte sie aus der Kabine und rannte beinahe in den besorgt dreinblickenden Lucn hinein. "Scheiße..." zischte sie. "Ich hab Scheiße gebaut."
Sie waren allein auf der Damentoilette. Zwei Vampire und eine Tote die dringend entsorgt werdne musste.
"Scheiße, wie lass ich die hier jetzt bloß verschwinden..." unruhig wie ein Tie rim Käfig lief sie auf und ab, mit stampfenden wüenden Schritten. Ihr Haar war zersaust, ihr Gesicht Blutverschmiert...
"Was soll ich jeztzt machen verdammt?!"

Besorgte blickte Lucan hinter Véronique her, die mit der jungen Frau auf der Damentoilette verschwand, noch immer spürte Lucan all die Blicke auf sich ruhen, doch sein Gefühl sagte ihm, das etwas nicht stimmte, der schwache Geruch von Blut stieg ihm in die Nase, mit einem leisen Fluch stand er auf, mit wenigen Schritten war er bei den Toiletten, in diesem Moment kam Véronique aus der kleine Tür.
Lucan musste nicht auf die Worte hören die sie ihm sagte, über ihren Kopf hinweg entdeckte er die jung Frau die mit Véronique auf der Toilette verschwunden war, sie war tot.
Wut schoss durch seine Adern, zornig warf er erst einen Blick auf Véronique, dann schob er sie zurück auf die Damentoilette und versperrte die Tür.
"Beruhig dich. Verdammt".

Lucan war über sich selbst Sauer, er hätte wissen müssen das es in die Hose geht, dennoch fragte er sich, warum sie es nicht schaffte in den Geist der Menschen einzudringen.
"Keine Sorge wir bekommen das schon hin."
Auch wenn er es hasste, so wusste Lucan doch das er jetzt nur eine Chance hatte die Situation wieder unter Kontrolle zu bringen, sie konnten die Leiche nicht im Meer verschwinden lassen, immerhin hatten sie heute schon einmal einen Menschen so entsorgt.
"Erst mal müssen wir hier raus. Warte hier."
Mit diesen Worten verschand er durch die Tür, ging den dunklen Gang entlang, Lucan wusste sehr genau was er suchte, immer weiter drang er in die Dunkelheit ein, bis er endlich den kleinen Notausgang fand, schnell lief er zurück zu den Toiletten, drückte die Tür wieder auf, ohne ein Wort zu sagen, nahm er die junge tote Frau auf die Arme, bettete ihren Kopf an seiner Brust.
"Komm mit, wir müssen sie los werden."
Doch wo sollten sie hin?
"Kennst du einen Platz wo wir allein sind? Wo uns niemand sieht?"
Fragend blickte er zurück zu Véronique, innerlich hoffte er das sie sich hier auskannte, immerhin war er noch neu hier und kannte sich kaum aus.
"Gibt es einen Ort, der abgelegen ist?"

Er hatte recht sie musste sich beruhigen. Es brachte schließlich niemandem etwas, wenn sie jetzt einen hysterischen Anfall bekam.
Lucan war sichtlich wütend und Véronique bekam es tatsächlich mit der Angst zu tun. Er hasste Vampire die Menschen töteten, was wenn er jetzt kurzen Prozess mit ihr machte uns sie am Ende irgendwo mit der Frau entsorgte?! Panik stieg in ihr auf und sie hasste sich dafür, dass sie so hysterisch wurde, wenn sie eine Lage nicht im Griff hatte.

Véronique folgte ihm wortlos zum Notausgang und versuchte sich in der Zwischenzeit ein wenig zu beruhigen. Es sah sonderbar aus, wie er die Tote so in seinen Armen trug, fast wie ein Engel, aber das war natürlcih vollkommen lächerlich.
Es war ungewohn für Véronique sich so lange mit den Kadavern ihrer Mahlzeiten aufzuhalten und so machte sie sich, anders als sonst, tatsächlich Gedanken über das was sie getan hatte. Die Frau war in den Club gekommen um zu feiern, um sich einen netten Abend zu machen und weil Véronique sich nicht im Griff gehabt hatte, war sie nun tot. Eigentlich hätte sie dabei etwas wie reue oder zumindest schahm empfinden müssen, aber das tat sie nicht und das allererste mal in ihrem leben, ar ihr ihre eisklte art selbst zuwieder. Aber sie hatte nun keine zeit sich über derlei Dinge Gedanken zu machen.

"Im Industriegebiet ist jetzt nichts los, aber wo genau wir sie da entsorgen könnten weiß ich nicht, die Müllcontainer werden glaube ich nicht kontrolliert. " Sie waren hier schließ in amerika, mülltrennung & co. waren hier fremdwörter.
"Danke." fügte sie noch leise und etwas wiederwillig hinzu, als sie ihm weiter folgte in die kühe nacht.

Kopfschüttelnd blickte Lucan über seine Schulter, noch immer hielt er die tote junge Frau sanft in seinen Armen.
"Nein es ist zu weit, lass uns sehen ob es hier einen Hinterhof gibt."
Noch hatte er Véronique nichts von seiner Gabe erzählt, warum auch?
Sie schien schon jetzt genug Angst vor ihm zu haben, er konnte es förmlich riechen, langsam blickte er wieder zurück zu der Frau die hinter ihm lief.
Lucan gab ihr nicht die Schuld an dem Tod der jungen Frau, nein er allein war dafür verantwortlich, er hätte wissen müssen, das es nicht so leicht für Vèronique sein würde, dennoch fragte er sich warum er so leicht das Gedächnis der Menschen verändern konnte und sie nicht.

"Es tut mir leid, das ich dir nicht geholfen haben. Ich hätte wissen müssen, das es nicht so leicht klappt. Beim nächsten Mal üben wir es an einer Person die nicht als Nahrung dienen soll", zaghaft lächelte er die junge Frau an.
Wie konnte man nur so verantwortungslos sein und einen neugeborenen Vampir ohne jegliche Übung auf die Menschheit loslassen?
Man hatte doch verantwortung für das Wesen welches man geschafffen hat.
"Komm, lass uns sehen wie der Hinterhof aussieht."

tbc: Hinterhof /Diskothek