Sitzgelegenheit #1

Der große eckige Holztisch befindet sich an der großen Glas-Fensterfront und hat eine Heizung unter der Bank geschaltet. Ein kleines verziertes Kerzenlicht befindet sich in der Mitte des Tisches, sowie einige Karten für Getränke, Snacks und verschiedene Tee- sowie Suppen- und Kuchensorten.

cf ~ Pacific Ave - Alice' Wohnung - Schafzimmer

Alice kam in dem kleinen Cafè an und war froh, dass der Regen über Nacht nachgelassen hatte. Der Boden war noch matschig weshalb ihre Stiefel auf dem Boden schmatzten.
In dem Cafè war wenig los, was auch kein Wunder war um diese Zeit, Alice setzte sich an eine Sitzecke direkt am Fenster, ich mochte es die Leute auf den Straßen zu beobachten.
Als die Kellnerin kam bestellte sie einen starken Kaffee und Spiegelei und zwar eine große Portion. Ihr Magen knurrte vor Hunger, der Kampf hatte sie viel ihrer Engerie gekostet, wie es immer war, wenn sie ihre Kräfte zum Einsatz brachte.

cf ~ Long Beach Boulevard - Emelys Appartement // Badezimmer

Emely lief auf das Café zu, schon draußen bemerkte sie, dass einer ihrer LIeblingsplätze von einer jungen Frau belegt war, doch erkannte sie sie nicht sofort, sie schaute sich immer gerne drinnen um, ob sie ein paar bekannte Gesichter sah. Mit einem Lächeln öffnete sie die große Glastür und lief kurz zur Theke, begrüßte den Kellner und blickte umher, ihr erster Blick galt der Frau an ihrem Fensterplatz, es war himmlisch, bei nass kaltem Wetter auf die warme Sitzbank zu sitzen.

Neugierig blickte sie hinüber und erkannte zu ihrer Überraschung Alice. Ein kurzer Stoß wurde ihrem Herz versetzt, es war die promte Erinnerung an Bilder, die sie wohl nicht mehr so schnell los bekam. Dennoch beschloss sie, zu ihr hinüber zu gehen, immerhin hatte sie ihr ihr Leben zu verdanken und sie fand sie wirklich unheimlich nett.

"Hey Alice." sagte Emely mit sanfter Stimme und blieb vor dem Holztisch stehen. "Ich hätte nicht gedacht dich so schnell wiederzusehen, vor allem nicht in meinem Stammcafé." Sie lächelte ihr warmes Lächeln, die zittrige, verängstigte Emely war zunächst erloschen, die Nacht tat ihr gut. "Stört es dich, wenn ich mich zu dir setze? Ich wollte gerade frühstücken." Sie legte den Lopf schräg, sie wollte nich aufdringlich sein, doch Alice konnte sich ja immernoch für eine ruhige Runde am Tisch entscheiden, Emely wäre ihr hierbei auch nicht sehr böse gewesen, sie kannte es ja zu gut, wenn man einfach einmal seine Ruhe brauchte.

Alice starrte weiter aus dem Fenster ohne ihre Umwelt wirklich war zu nehmen, sie dachte noch immer an diesen mächtigen Vampir, als eine freundliche Stimme sie beim Namen ansprach. Schnell drehte sie sich in die RIchtung aus der die Stimme gekommen war und sah Emely vor sich, Alice hatte schon so eine Vorahnung gehabt, dass sie sich bald wieder sehen würden.
"Emely, guten Morgen, was für ein Zufall. Das ist dein Stammcafé?" Das war wirklich mehr als nur Zufall, sie sah Emely fragend an.
Emely schien es nach dem gestrigen Abend wirklich wieder besser zu gehen und das freute die Jägerin sehr. "Nein, setz dich nur zu mir." Sie lächte freundlich. "Ich habe mir selbst gerade etwas bestellt." Alice war es nicht gewohnt Gesellschaft zu haben, ansonsten war sie immer alleine und hatte keinen mit dem sie quatschen konnte.

Emely lächelte ein warmes, und zurfiedenes Lächeln. "Ja, allerdings. Ich bin hier fast täglich, früher schon immer in meinen Pausen zwischen den Vorlesungen, und nun wann immer ich eine kleine Auszeit brauche. Ich liebe es hier." Sie blickte auf die schönen Bilder, auf denen das Café in alten Zeiten abgebildet war. Schon sehr früh war sie auf dieses Café gestoßen, und nicht einen Drink bereute sie.
Emely war froh über Alice' freundlich Art, und setzte sich bereitwillig mit dem Rücken zum Fenster, um die Heizkörper unter der Bank vollkommen auszunutzen. Sie nahm sich die Karte und entschied sich sehr schnell für ein mittelgroßes Frühstück, die Brötchen wurden hier immer frisch zubereitet, und Obst gab es en masse. Sie bestellte dies und eine große heiße Schokolade mit Sahne, hier waren die Sahneberge doch noch die größten!

Freundlich, und doch ein wenig unschlüssig was sie Alice sagen sollte, blickte sie sie an. "Ich hoffe du bist gestern bei dem schrecklichen Wetter noch ohne großartige Zwischenfälle gut Zuhause angekommen." Immerhin ein Anfang. Sie konnte ja nicht sofort mit Katjusha anfangen, ohnehin wollte sie diesen Morgen so gemütlich wie möglich beginnen. Sie war Alice immernoch unheimlich dankbar, und wollte ihr dies auch zeigen. Emely spürte eine eigenartige Verbundenheit mit ihr, welche sie selbst nicht beschreiben konnte.

Emelys Lächeln steckte Alice an, sie war ein herzliche, liebevolle Person, das merkte sie sofort und sie fühlte sich wohl in ihrer Nähe. "Ja es ist wirklich ein sehr schönen Café schade, dass ich es nicht schon früher gefunden habe." Sie sah sich im Raum um und sah die vielen kleinen Details, die das Café noch gemütlicher machten.
Auch Emely bestellte ein ein Frühstück und eine heiße Schockolade mit Sahne. "Wie schmeckt das Frühstück hier? Ich muss gestehen, dass ich das erste Mal hier bin." Aber mit Sicherheit wrürde es nicht das letzte Mal sein, denn auch die Preise waren in Ordnung und wenn es auch noch schmeckte sprach nichts dagegen öfters hier zu frühstücken.

Alice fuhr sich mit den Fingern durch das Haar. "Ja klar, war doch nicht weit und ich weiß ja worauf ich acht geben muss. Und nach einer ausgiebigen warem Dusche, war ich auch nciht mehr so ausgekühlt." Sie zwinkerte Emely frech zu. "Hast du den Abend noch gut verbacht? Keine Alpträume oder sonstiges?" Sie machte sich Sorgen um Emely, sie hatte es nicht verdient einem dieser Monster zum Opfer zu fallen und wollte sie schützen. Ich muss ihr unbedingt Eisenkraut besorgen.

Emely freute sich, dass Alice sich wohl genauso wohl in dem Café fühlte, wie sie es tat, sie mochte es, wenn es ihrem Umfeld entsprechend gut ging und vor allem, wenn es ihnen anzusehen war.
"Das Frühstück hier ist ein Traum", begann Emely, "du bekommst immer frische Brötchen und frischen Toast, reichlich Obst und allerlei Marmeladen, Nutella, Honig, Käse, Wurst, alles was das Frühstücksherz begehrt. Und voll bist du danach allemal." Sie lächelte zufrieden, als ihr zunächst die kalte Wurst und Käseplatte mit dem angerichteten Obst bereits hergebracht wurde. "Siehst du. Und das ich noch nicht alles. Dazu kommen die frische Backaren und ein wunderbar softes Ei." Sie seufzte und blickte Alice in die Augen. "Was hast du dir denn bestellt?"

Emely blickte Alice zufrieden an, es freute sie, dass Alice so gut nach Hause gekommen war, ein wenig Sorge hatte sie schon um sie gehabt. Dann wurde ihr Blick etwas ernster, aber nicht ängstlich. "Nein, keine Albträume. Ich bin vor dem Schlafen gehen alles nochmals- ich glaube - 20.000 Mal durchgegangen, aber ich kann das alles ehrlich gesagt immernoch nicht so recht glauben." Sie schüttelte ungläubig den Kopf, während ihre Stirn sich in Falten legte. "Das passt alles so gar nicht in mein Menschenbild, und ich habe ein sehr gutes, verstehst du?" Sie überlegte kurz, doch dachte sie, sie wartete, bevor sie Alice gleich durchlöcherte. Sie würde ihr sicherlich ein paar Erklärungen abliefern, sie brauchet nur ein wenig Geduld. Bei ihren Patienten musste sie diese auch beweisen, sie konnte keine tiefgründige Antwort erzwingen, das würde niemals funktionieren.

Emely schwärmte geradezu von dem Café und dem Frühstück das es hier gab und das entlockte Alice ein leichtes Lächeln. "Na dann bin ich ja mal gespannt wie es schmeckt, ich habe wirklich schon nen Bärenhunger, ich könnte glaub ich ein halbes Schwein verputzen." Wie zur Bestätigung knurrte ihr Magen und sie musste die Hand darauf legen damit es niemand hörte.
Alice schielte auf das Frühstück von Emely was wirklich sehr lecker aussah, als auch schon ihr eigenes Frühstück vor ihr gestellt wurde mit dem wohlersehnten extra starken Kaffee.
"Das sieht ja wirklich sehr lecker aus. Ich habe mir Spiegeleier bestellt." Und deutete auf ihr eigenes Essen und der Duft von frisch gebackenen Brötchen und Ei stieg ihr in die Nase.
"Na dann, lass es dir schmecken." Gierig kostete sie ihr Essen und es war wirklich mehr als nur lecker, innerlich bedankte sich ihr Körper für das gute Essen und sie lächelte zufrieden. "Ich muss sagen du hast mir nicht zu viel versprochen."

Emelys freundlicher Blick wich einem etwas besorgteren und Alice vermutete schon worum sich das Gespräch bald drehen würde und auch ihr Blick wurde ernst.
"Kann ich verstehen, das war auch gestern ein sehr verrückter Abend und du hast wirklich Glück gehabt, dass dir nicht mehr passiert ist." Und wieviel Glück sie gehabt hatte, wäre Alice nicht in der Nähe gewesen, hätte sie heute in der Zeitung von ihr gelesen, fals ihre Leiche jemals gefunden worden wäre. "Ich denke dieser übersinnliche Kram, passt niemanden sorecht in das Menschenbild, jedoch muss dir klar sein, dass es sich hier nicht um Menschen handelt." Alice sah sich um, um sicher zu gehen, dass sie niemand belauschte und dass auch keine Vampire oder ähnliches im Raum waren, die das Gespräch noch aus weiter Entfernung hören konnten. Doch das Café war noch recht leer also sprach sie mit etwas leiserer Stimme weiter. "Du kannst an deinem Menschenbild ja fest halten, doch darfst du diese Wesen nicht dazu zählen, sie sind böse und nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht." So empfand das jedenfalls Alice, sie konnte an keinem dieser Wesen etwas Gutes finden, vielleicht auch deswegen weil sie noch kein Gutes gefunden hatte, oder es vorher umgebracht hatte.
Alice war ehrlich gespannt, was Emely von gestern mitbekommen hatte, ob sie vor ihr zurückschrecken würde, wenn sie wüsste das auch sie nicht wirklich menschlich war? Oder wusste sie vielleicht schon, dass sie es war die die Telekinese angewendet hatte? Normal machte sie sich nichts aus den Gefühlen anderen und daraus ob sie sie mochten, doch bei Emely war das irgendwie anders, vielleicht weil sie sie gerettet hatte?

"Oh, die Spiegeleier sind toll, aber mir leider zu viel für den Morgen." Sie lächelte, und freute sich, dass es Alice zu schmecken schien, sie war gierig, doch konnte sie das verstehen, sie hatte morgens auch den meisten Appettit. Sanft plückte die ein paar Trauben vom Ast und aß sie genüsslich, während sie mit ihrem Löffel auf das Ei klopfte, um es zu schälen.

Alice' Blick wurde ernster, doch war dies auch ein ernstes Thema, mit dem es nicht zu spaßen galt. Alice' Stimme war leise, doch verstand sie, was sie ihr vermitteln wollte. Sie nickte verständnisvoll. "Ja, ich verstehe was du mir sagen willst... nur ... ich hätte einfach nie geglaubt dass es wirklich solche Wesen gibt. Vampire... ich bin mir nun nicht einmal sicher, was noch da draußen herumläuft, und obwohl ich ein solches Schattenwesen selbst erlebt habe, komme ich mir wie paranoid vor, zu glauben dass noch mehr da draußen sind." Sie zuckte entschuldigend mit den Schultern. "Es ist dumm so zu denken, aber es ist eine Art Schutzreflex des Menschen, der Verstand hält manchmal an anderen Dingen fest wie die Realität abverlangt." Sie seufzte und tauchte ihren Löffeln in das zarte warme Eigelb.

Emely wusste nicht, was sie von Alice als Mensch halten sollte, war sie denn überhaupt einer? "Es waren eigenartige Dinge, die gestern Abend passierten. Diese Wasserfront, die Dinge, die dagegen geschleudert wurden." Es entstand eine kurze Pause, an Alice' Blick konnte sie keine einzige Regung erkennen. "Nimm es mir nicht böse, wenn ich dich das so direkt frage, aber... diese Dinge, sind erst geschehen als du erschienen bist.... Also.... Zuvor gab es solch irreale Dinge nicht...." Emely verzog das Gesicht, sie wusste nicht, wie sie sich audrücken sollte, doch musste sie Gewissheit haben. Alice hatte sie gerettet, schön. Dafür war sie ihr unendlich dankbar, und für Alice empfand sie auch eine gewisse Sympathie, doch musste sie einfach wissen, wer ihr da gegenüber saß. Sie stellte sich Katjusha gegenüber, ohne Scheu, sie hatte damit schon sehr viel Erfahrung gesammelt, das war klar. Schweigend stocherte sie in ihrem Ei herum, ihre Wangen waren leicht gerötet, da ihr die Direktheit in ihren letzten Sätzen peinlich war.

„Ich brauche morgens meine Portion Eiweiß für den Tag, zumindest nach so einem Tag wie gestern.“ Sie zwinkerte Emely etwas amüsiert zu, Alice musste zugeben, dass sie sowas wie gestern nicht jeden Tag erlebte. Im Normalfall sah sie einen Vampir, kämpfte kurz, stieß ihn den Pflog ins Herz und verschwand wieder. Doch mit solchen Kräften hatte sie noch niemanden kennen gelernt.
Alice bemerkte wie gierig sie das Ei in sich rein stopfte und versuchte langsamer zu essen. Das Ei war wirklich gut gewürzt und die Brötchen waren einsame Spitze, sie waren sogar noch warm und dampften wenn man sie in zwei Teile riss.

Emely sah etwas in Gedanken versunken aus, es war auch verständlich, dass das Thema sie beschäftigte. „Du kennst bestimmt all die verschieden Mythen die es gibt, über Vampire, Hexen, Werwölfe, Dämonen, Engel und das ganze Übersinnliche eben. Bis auf Zwerge, Kobolde und Riesen habe ich schon alles gesehen, wobei ich mir nicht sicher bin ob die erfunden sind.“ Sie legte den Kopf schief. „All diese Mythen sind wahr, oder es ist zumindest ein Funken Wahrheit darin. Oft wurden auch von diesen Wesen falsche Fährten gelegt, damit man sie nicht erwischte.“
Alice hoffte, dass Emely verstand was sie ihr sagen wollte. „Es ist klar, dass du das alles nicht glauben kannst oder willst, aber es ist die Realität und es ist besser wenn man es weiß und sich darauf vorbereitet.“

Wie Alice bereits befürchtet hatte, fing Emely an den gestrigen Abend Revue zu passieren und sie biss die Zähne zusammen. Alice hatte sich in ihrem Leben nur sehr wenigen Menschen anvertraut und war immer enttäuscht worden, einige hatte sie sogar an Polizei und Labore verraten und teils auch verkaufen wollen. Doch hatte sie noch eine Wahl? Sie hatte bei Emely ein gutes Gefühl und sie würde ihr nur so viel verraten wie nötig war.
Während sie Emelys Worten lauschte wurde sie stocksteif und hielt den Atem an. Es schien sie sehr zu belasten doch Alice konnte keine Angst von ihrer Seite aus spüren, würde sie es gelassen aufnehmen oder schreiend davon laufen?
Alice senkte den Blick und sah sie dann mit einem leicht verlegenen und doch etwas belustigenden Blick an. „Dieser Vampir hatte geahnt, dass ich ihr gefährlich werden könnte und schien die Fähigkeit zu beherrschen die Elemente zu benutzen und zu manipulieren. Ich habe so etwas zuvor auch noch nie erlebt. Diese Wasserfront und das mit diesem Erdgraben kam von diesem Wesen nicht von mir.“
Dann wurde sie etwas ernster und seufzte leicht, „Ich besitze die Kraft der Telekinese und kann somit Kraftfelder erzeugen und Dinge zum Schweben bringen. Ich weiß nicht wieso ich diese Kraft besitze, aber ich habe mich geschworen sie gegen diese Wesen einzusetzen.“ Soviel musste sie wissen und nicht mehr, ihre gesteigerten Sinne, Kraft und Schnelligkeit würde sie erst einmal für sich behalten.

Emely nickte, als Alice die Mythen und Sagen von unterschiedlichen Wesen ansprach, die sie sonst nur aus schlechten Filmen kannte. Sie bekam Bücher in den Kopf, die sie als Jugendliche gelesen hatte, eine Romanze zwischen Vampir und Mensch, nun kam sie sich total dumm vor. "Darauf vorbereiten...." murmelte Emely in sich hinein. Sie schüttelte kaum merklich den Kopf, als sie sich Alice gestern vor sich sah und sich vorstellte, dass sie vielleicht genauso reagieren müsste. Dazu war sie zu feige, auch wenn sie an sich eine sehr starke Persönlichkeit war, doch waren diese Dinge zu neu, um sich ihnen sofort zu stellen. Es brauchte Zeit, Katjusha hatte ihr einen irrsinnigen Schrecken eingejagt, sie hatte sich ihr geöffnet und wurde gebissen, es war wie eine Art Trauma, die sie wohl noch die nächsten Male mit diesem Thema verband, und langsam abgearbeitet werden musste, bis sich sich genauso stark und selbstbewusst gegen diese Wesen stellen konnte.

Emely atmete tief durch, als Alice ihr in einem normalen Ton antwortete, und sie wohl nicht für die direkte Frage verurteilte. Es beruhigte sie ein wenig, dass Alice diese Fähigkeiten selbst noch nie erlebt hatte, wenn es auch beunruhigend war, denn Alice schien sehr viel Erfahrung in dieser Sparte gesammelt zu haben, und wenn sich hier solch starke Wesen herumtrieben war das eine allgemeine Gefahr für die Menschen in Long Beach.

Dann verfinsterte sich Alice' Blick ein wenig und ein Seufzer überkam ihren Lippen, mit irgendetwas schien sie zu ringen, hatte sie ein Geheimnis? Doch die Frage in Emelys Kopf blieb nicht lange unbeantwortet, mit einem leicht schräg geneigten Kopf hörte sie ihren Worten aufmerksam zu. Als Alice fertig war, schaute sie ihr tief in die Augen.

Emely überlegte sich genau, was sie sagen sollte, versuchte das gerade Gehörte ein wenig zu verarbeiten, sie war jedoch ganz ruhig. "Telekinese", wiederholte sie leise, jedoch mit einem gewissen Respekt und auch einer gewissen Verblüfftheit in der Stimme. "Ich habe schon Berichte darüber im Fernsehen gesehen, doch habe ich immer daran geglaubt, dass es ein Trugschluss ist." Emely atmete kopfschüttelnd laut aus. "Wie immer gerade. Ich sollte meinen Glauben an alles wohl nochmal überdenken", gab sie lächelnd zu. "Aber weißt du was? Ich finde es toll, dass du deine Fähigkeit dazu einsetzt, böse Wesen zu vertreiben. Viele würden davon Profit schlagen oder andere Dinge damit anstellen, die weitaus weniger ehrenbürdig sind." Entspannt nahm sie einen Schluck ihres Kakaos, und blickte dann wieder zu Alice, deren Blick nicht zu deuten war. Verunsichert fragte Emely: "Hast du eine andere Reaktion erwartet?" Ein freundliches Lächeln erschien auf Emelys Gesicht, während sie Alice neugierig anschaute.

„Ja man muss darauf gefasst sein, was nicht bedeutet, dass du gegen sie kämpfen musst, aber du musst vorsichtig sein. Es gibt ein Kraut namens Eisenkraut er schützt dich vor gedanklicher Manipulation die manche Wesen verursachen können.“ Sie seufzte, „Diese Pflanze ist sehr selten geworden, da sie von den Vampiren beinahe ausgelöscht wurde.“ Alice kramte in ihrer Tasche und holte ein kleines Bündel heraus, worin sich eine kleine Menge Eisenkraut befand und schob es ihr über den Tisch. „Trage es immer bei dir, auch nachts.“ Sie wollte Emely beschützen und schob es darauf, dass sie sie nicht umsonst gerettet haben wollte.

Während Alice von ihren Fähigkeiten erzählte, sah Emely sie mit schief gelegtem Kopf an und sprach kein Wort. Was Alice erstaunte war, dass ihr Gegenüber immer noch mit ihr Blickkontakt hielt und nicht einmal Angst zeigte, so etwas war ihr noch nie passiert. Die Menschen lachten sie entweder aus, weil sie ihr nicht glaubten oder liefen verschreckt davon.

Als Emely das Wort ergriff, lag jedoch Überraschung in ihren Blick, doch keine Ungläubigkeit oder Angst und auch wenn es ihr eigentlich egal sein müsste, war es ihr nicht egal. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen und Alice fühlte sich gut.
Sie machte eine abfällige Handbewegung als Emely von den Berichten im Fernsehen erzählte. „Meist sind das nur Tricks mit denen sie die das Publikum täuschen. Von wegen Löffel verbiegen, so ein Schwachsinn.“ Sie verurteilte Menschen die ihre Kräfte ausnutzten oder diese auch nur vorgaukelten. Als Emely sie dafür lobte, dass sie ihre Kräfte gegen das Böse einsetzte und keinen Profit daraus zog, schüttelte sie nur den Kopf.
„Ehrenbürdig.“, sie schnaubte leicht, wenn es nach ihr gehen würde, würde sie von sich selbst gejagt werden. „Ich habe tatsächlich eine andere Reaktion erwartet, vielleicht dass du davon läufst oder in Gelächter ausbrichst.“ Alice zuckte mit den Schultern. „Zumindest haben so die meisten reagiert.“ Sie lächelte leicht und nahm einen Schluck von ihrem Kaffee.

"Gedankliche Manipulation?" Sie malte sich aus, wie dies wohl aussehen würde, manchmal hatte sie sich schon gewünscht, viele Erinnerungen löschen zu lassen, aus ihren Gedanken, aus den Gedanken mancher Patienten die sie in den Jahren ihres Studiums kennenlernte, die wohl alles dafür geben würden. Doch diese Wesen würde dies sicherlich nur für ihre Zwecke nutzen, sie wie eine Marionette zu behandeln, sich einen Spaß aus ihnen zu machen.
Alice kramte in ihrer Tasche, während sie von einem Kraut erzählte, dass die Menschen vor solch einer Manipulation schützen sollte und schob ihr ein kleines Bündel mit einem grau-lilanen Gestrüpp hinüber. "Ich..." Sie starrte auf das Kraut und schüttelte beinahe verlegen den Kopf. "Ich glaube du kannst das besser gebrauchen, ich denke du kommst öfter mit diesen Wesen in Kontakt..." In ihrer Stimme klang etwas Unsicherheit mit, auch wenn sie sich mit diesem Kraut wohl wohler fühlen würde, doch wenn dieses so äußerst selten war, hatte Alice es mehr verdient wie sie selbst.

Emely lauschte Alice' Worten und war etwas fassungslos. "Also das kann ich mir beinahe nicht vorstellen... wobei ... es gibt so einfältige Leute, die einen Menschen verurteilen, nur weil er ein wenig anders wie die anderen ist." Sie schnaubte verächtlich, auch wenn sie auch solchen Menschen oft geholfen hatte. "Mich stört das nicht, ich meine, ohne die wäre ich nun wohl nicht mehr hier und könnte einen tollen Kaffee mit dir trinken." Sie zwinkerte ihr zu, es war geradezu so, als würde sie Alice schon länger kennen, auch wenn dies ein Hirngespinst war. Emely rekapitulierte Alice' Reaktion auf ihr Lob und schaute kritisch in ihre Augen. "Es scheint als würdest du nicht sehr stolz auf das sein, was du bist und was dich ausmacht." sagte sie mit einer leisen, sanften Stimme, die auch ein wenig Sorge innetrug, beinahe wie bei einer besten Freundin, die sofort bemerkte, wenn etwas los war.

"Vampire können die Gedanken der Menschen manipulieren und ihnen so ihren Willen einflößen oder aber auch die Erinnerungen manipulieren, außer man trägt Eisenkraut bei sich." Emely lehnte das Eisenkraut ab, mit dem Worten, dass sie es dringender brauchte. "Stimmt ja, ich war es ja die gestern von einem Vampir gebissen wurde." Sagte sie sakastisch und sah ihr dabei tief in die Augen.
"Ich habe einen bescheidenen Anbau bei mir zu Hause, ich habe mehr als genug." Das zur Zeit die Pfanzen nur schwer wuchsen, verriet sie ihr natürlich nicht. Doch sie hatte immer noch genügend für sich selbst. "Nimm es und steck es ein, es reicht eine kleine Menge schon." Sie hatte nicht vor es wieder mit zu nehmen.

Ein wenig anders ist gu, wenn du wüsstest. Vielleicht würde sie ihr irgendwann mal die Wahrheit über ihre ganzen Kräfte erzählen, was jedoch sehr unwahrscheinlich war, schon alleine der Gedanke daran war unlogisch und mehr als nur dumm.
Doch wie locker Emely das alles nahm, verblüffte Alice immer noch, ob es daran lag dass sie Psychologin war? Spielte sie ihr alles nur vor und dachte hinterrücks etwas anderes? Aber ihre Worte klangen ehrlich und sie konnte sich nicht vorstellen, dass sie nicht die Wahrheit sprach.
"Da bist du wohl eine Ausnahme. Nein ich sehe das wohl etwas anders als du, ich weiß nicht wieso ich diese Fähigkeiten habe, weiß nicht mal ob ich ein Mensch bin. Aber lass uns nicht mehr von mir reden." Sie fühlte sich mehr als unwohl darin welche Wendung das Gespräch genommen hatte. In Emelys Worten schwang so viel Gefühl mit, was Alice nicht kannte, aber es fühlte sich gut an und entlockte ihr ein Lächeln.

In der Zwischenzeit hatte Alice ihre Eier gegessen und mindestens 3 Brötchen verspeißt, völlig satt lehnte sie sich zurück. "Das Frühstück hier ist wirklich ausgezeichnet." Sie nahm einen großen Schluck von ihrem Kaffee und lächelte Emely freundlich an. Sie verstand sich wirklich gut mit ihr und es war schön mit jemanden reden zu können.

"Bei manchen Menschen würde dies wohl sogar lebensrettend sein", murmelte Emely, als sie an einen ehemaligen Patienten dachte, der die alten Erinnerungen nicht mehr aushielt und sich in den Selbstmord floh, ohne dass Emely etwas dagegen einwenden konnte, oder ihm gar zur Hilfe eilen konnte. Zu sehr schmerzte sie selbst dieser Gedanke, einem Menschen nicht mehr rechtzeitig helfen zu können.
Alice' sarkatischen Ton überhörte Emely nicht, und schmunzelte leicht als sie ihre Worte in sich aufnahm. "Ist ja gut", scherzte sie, während sie spierlisch die Augen verdrehte.
"Ich hoffe für dich dass das die Wahrheit ist, ich habe es nicht gern Menschen etwas elementar wichtiges abzunehmen." gab sie leise von sich, während wie etwas widersträubend das Eisenkraut in ihre Tasche steckte. "Danke."

"Vielleicht liegt es daran dass ich aufgrund meines Berufes jeden Menschen akzeptieren kann und auch will." Gab sie nur kurz zurück, denn sie merkte, sie Alice' Ungehagen in ihr aufstieg. "Entschuldige, ich wollte dich nicht aushören." Ein wenig ein schlechtes Gewissen hatte sie, denn immerhin kannten sie sich noch nicht sehr lange, geschweigedenn gut, und schon waren sie so vertieft in Alice' Innerstes und auch ihre Gefühle und Ängste. Warum mussten auch so viele Gespräche, die Emely begann, so enden?! Sie musste sich ab sofort mehr zusammenreisen.

"Sagte ich doch", antwortete sie ihr zwinkernd, während sie ebenfalls ihren leeren Teller an die anderen Tischseite schob. "Meist brauche ich nach diesem Frühstück einen Verdauungsspaziergang, ansonsten fühle ich mich für den Rest des Tages wie eine Kugel!" scherzte sie.

Alice zog eine Augenbraue hoch als Emely meinte es wäre lebensrettend, wenn man das Gedächtnis manipulierte. „Was meinst du? Ich kann mir nicht vorstellen, was daran gut oder lebensrettend sein könnte.“
Auch Alice musste über ihre Reaktion lächeln, sie war wirklich süß. „Ja keine Angst ich laufe nie ohne Eisenkraut durch die Straßen.“ Sie zwinkerte ihr zu und zeigte ihr ihre Kette, es war ein kleines Medaillon jedoch nicht mit einem Bild im Inneren sondern mit Eisenkraut gefüllt. „Siehst du? Ich hab es immer bei mir.“ Doch sie steckte das Eisenkraut in ihre Tasche und Alice war erleichtert darüber.

Alice legte den Kopf schief und grinste, „ja vielleicht.“, sagte sie nachdenklich. „Ach was, du wolltest doch nur wissen, was da gestern passiert ist.“ Doch sie hatte Recht Alice wollte nicht mehr über sich preis geben und es war ihr mehr als unangenehm, doch das würde sie nicht zugeben.

„Ich denke ich werde wohl ab jetzt auch öfters hier sein.“ Sie zwinkerte ihr zu. „Ja den könnte ich jetzt auch gebrauchen.“ Sie klopfte auf ihren Bauch und lachte laut. Mit dem extra großen Frühstück hatte sie ihren Hunger wohl doch überschätzt, wenn ihr jetzt eines dieser Monster über den Weg lief würde es schlecht für Alice aussehen.

"Naja." Emely seufzte, es widerstrebte nun ihr ein wenig, die alte Geschichte hinaufzuspülen. "Ich hatte einmal einen Patienten, in meiner Studienzeit, sogar sehr zu Beginn." Sie stoppte kurz und nahm den letzten Schluck ihrer heißen Schokolade, dann holte sie tief Luft. "Ehe ich ihm helfen konnte, mit seiner Vergangenheit umzugehen, zusammen mit meinem damaligen Professor eine Therapie einleiten konnte... er hat sich nach der ersten Sitzung umgebracht. Er hielt es nicht mehr aus, diese Bilder und Geräusche in seinem Kopf zu hören. Die Erinnerungen quälten ihn schon zu lange." Emelys Augen waren ein wenig glasig, als sie die Worte mit etwas zitternder Stimme aussprach, dann erschien jedoch ein kleines mühsames Lächeln auf ihrem Gesicht. "Naja, deswegen hat so eine Gedankenmanipulation wohl auch etwas gutes. Wenn man es für solche Zwecke nutzt. Ich habe sehr viele Patienten erlebt, die es nicht verdient hatten, solche Erinnerungen in sich zu tragen, verstehst du? Ich versuche zu helfen, das ist mein Job, aber teilweise ist es schwer. Manchmal würde ich die Menschen einfach gerne in den Arm nehmen. Doch das lässt die Arzt-Patienten-Beziehung kaum zu." Sie lächelte Alice an, dann hob sie entschuldigend die Hand. "Entschuldige, ich bin wohl etwas abgeschweift. Ich wollte dich nicht mit solchen Themen belasten."

Emely war froh darüber, dass Alice ihr Bedürfnis verstand, verstehen zu wollen, was gestern Abend passierte, und eine Erklärung verlangte. Ihr fiel geradezu ein Stein vom Herzen, und dankend lächelte sie Alice an.

"Schön!", sagte Emely beinahe stolz, das Café war wie ein zweites Zuhause für sie. "Na, dann würde ich sagen, machen wir einen kleinen SPaziergang durch den Park? Am besten durch den kleinen Stadtpark, den Golden Park würde ich nach dem gestrigen Abend eher meiden, wenn du das verstehst." Sie zwinkerte Alice zu, und holte den Kellner herbei, ehe Alice den Geldbeutel zucken konnte, streckte Emely einen 50 € Schein hin und gab eine ordentliche Summe Trinkgeld, wie sie es immer gerne tat. Grinsend sah sie zu Alice hinüber, während sie sich ihren Mantel überzog. Beinahe rechtfertigend, jedoch mit einem freundlichen Zwinkern sagte sie nur: "Wie gesagt, du hast was gut bei mir, das hier war nur der Anfang."

tbc ~ Kleiner Stadtpark

Auf Alice Frage erzählte sie ihr die Geschichte von einem Patienten der sich umgebracht hatte, da er die Bilder und die Erinnerungen nicht mehr ertragen könnte. Vielleicht hatte diese Fähigkeit doch etwas Gutes, doch hatte sie noch keinen Vampir kennen gelernt der diese für solche Zwecke anwendete. „Das tut mir Leid, es muss dich sehr geprägt haben da es noch dazu ganz am Anfang deiner Ausbildung war.“ Alice konnte es sich nicht vorstellen, wie so etwas sein musste. Sie hatte zwar schon öfters einen Menschen an die Vampire verloren, aber dies war meist bevor sie einschreiten konnte und sie wusste sie konnte nicht alle retten. „Aber wenn das der Weg war den er gehen musste, damit es ihn nicht mehr quält wird es für ihn vielleicht der Richtige gewesen sein.“ Das hörte sich jetzt total bescheuert an, aber so dachte Alice, wenn er nicht hätte sterben wollen hätte er es nicht getan.
Man konnte an Emelys Blick erkennen, dass auch sie diese Erinnerung quälte einen Patienten nicht helfen zu können. „Ich denke, dass man solche Dinge nicht beeinflussen kann, man kann nicht alle retten.“ Sie senkte den Blick und dachte an das kleine Mädchen was von einem Vampir gebissen wurde und in ihren Armen verblutet war, sie war zu spät gekommen, das Monster hatte die Hauptschlagader zerfetzt.
„Vielleicht hätte diese Fähigkeit ja was Gutes, wenn man sie richtig einsetzt, nur leider nutzt sie niemand.“ Sie seufzte, wenn alle ihre Fähigkeiten für Gutes einsetzten gäbe es viel weniger Probleme auf der Welt und sie könnte aufhören diese Dinger zu jagen.

Alice überlegte kurz auf die Frage einen Spaziergang zu machen, sie war es nicht gewohnt Zeit mit anderen Menschen zu verbringen, doch sie entschied, dass der Tag noch lang ist und diese Wese ohnehin erst spät aktiv wurden.“Ja gerne. Kann ich verstehen, lass uns in den Stadtpark gehen.“ Während Alice sich die Jacke überzog und ihre Geldbörse suchte, hatte Emely schon bezahlt, sie sah gerade noch wie der Kellner ihr das Wechselgeld in die Hand reichte. „Emely, wieso zahlst du mein Essen?“ Doch nach ihren Worten schaute sie sie streng an. „Du schuldest mir gar nichts und ich möchte das wirklich nicht. Du verlangst doch von deinen Patienten auch nicht, dass sie dich zum Essen einladen oder?“
Alice stand kopfschüttelnd auf, „aber danke.“ Und ging mit ihr gemeinsam aus dem Café.

tbc ~ Kleiner Stadtpark