Sitzgelegenheit #1

Endlich, Kiran dachte schon es würde überhaupt nicht mehr passieren, spürte der Vampir wie die Sonne soweit verschwand, das er keine Probleme mehr haben durfte nach draußen zu gehen. Weder an Fenster oder Tür konnte er es erkennen, viel mehr sagte ihm dies seine vertrauten Gefühle und nicht zuletzt da sich der animalische Teil, jener Anteil des Vampir den es so unsagbar nach Blut trachtete, immer schwerer unter Kontrolle halten ließ.

Lautlos schob Kiran den Stuhl nach hinten und war bereits dabei die Jagt zu beginnen, als eine kaum 20ig jährige Frau ihn unbedacht streifte. Lediglich Stoff auf Stoff eigentlich kein Problem, blieb die höffliche Dame doch stehen und griff nach seinem Arm um ihn zurückzuhalten. „Verzeihen sie Mister, ich wollte sie nicht anrempeln tut mir leid. Geht es ihnen gut?“

Ohne es zu ahnen hatte sie sich mit der kurzen Berührung in Lebensgefahr begeben. Kiran selber hatte die Augen geschlossen, was ihre Frage nach seinem Befinden durchaus berechtigte, schließlich konnte sie ja nicht ahnen das er dagegen ankämpfte sie hier und jetzt anzufallen. „Ja, ist ja nichts passiert.“ Nuschelte der Vampir undeutlich da ihm die Fangzähne vor Vorfreude auf eine Mahlzeit ausgefahren waren.

Schon dumm, dachte sich der Vampir, das seine letzte Mahlzeit so verdammt lange her war. Die Frau hatte Glück denn Kiran wusste das er sich heute nicht noch einmal zurückhalten konnte. Zielstrebig jedoch fand er jemanden, die bereits vor Stunden seine Aufmerksamkeit geweckt hatte, entsprechend lautlos folgte der Vampir seiner Beute.

tbc- Waldweg

Startpost:

Sie betrat die Diskothek und blieb erst einmal in der Tür stehen, um dort ihren Regenschirm zu schließen. Es war wirklich ein unfreundliches Wetter da draußen, auch wenn der Regen genaugenommen wohl nötig war und auf keinen Fall schadete. Ihr Termin hatte kürzer gedauert als beabsichtigt, da der Kunde die Veranstaltung, auf die Indira ihn begleitet hatte, vorzeitig verlassen hatte, und somit ihre Dienste für diesen Tag nicht mehr gebraucht wurden. Es kam ihr sehr gelegen, den Rest des Tages frei zu haben, und auch wenn sie gerne eine kleine Shoppingtour durch die Stadt gemacht hätte, war ihr dazu aufgrund des nassen Wetters die Lust vergangen, und sie hatte beschlossen, sich ein paar nette Stunden in der Diskothek zu machen. Sie blickte sich um und erblickte eine freie Sitzgelegenheit in einer Ecke, auf die sie gleich zusteuerte, bevor etwa jemand anderer auf die Idee kam, vor ihr an diesem Platz zu sein.

Sie zog ihren dünnen Mantel aus, faltete ihn zusammen und legte ihn gleichzeitig mit ihrer Tasche auf die weich gepolsterte Bank, auf der dann auch sie selbst Platz nahm. Sie strich sich eine Strähne aus dem Gesicht, die sich aus der sauberen Hochsteckfrisur gelöst hatte und gab dann dem Mann an der Theke mit einem Wink zu verstehen, dass sie etwas zu trinken wünschte. Sie war öfters hier, wenn sie Zeit hatte, und er wusste bereits, dass er ihr einen trockenen Martini zu bringen hatte, und er nickte auch entsprechend, dass er verstanden hatte.

Indira schlug die Beine übereinander, zog dann aus ihrer Tasche eine Packung Zigaretten hervor sowie auch ein Feuerzeug, in das ihr Name graviert war, und das sie von einem ihrer Stammkunden erhalten hatte, und entfachte dann die Spitze ihres Glimmstengels und nahm einen tiefen Zug. Ja, das tat ihr gut! Sie lehnte sich ein wenig zurück und beobachtete die Menschen, die sich ebenfalls hier aufhielten.

Lina war froh, einigermaßen die Diskothek ereicht zu haben. Draußen schüttete es in Strömen, aber das machte ihr nichts aus. Der Natur wird es guttun, dachte sie als sie, um die Nässe nicht hineinzutragen, ihren Schirm kurz vor der Tür schloss. Und es wird auch langsam wieder Zeit unter Leute zu kommen. Lina hatte einige Tage lang an ihren Blidern gearbeitet und fast nicht das Haus verlassen. Kurz schaute Lina, ob sie ein paar bekannte Gesichter entdeckte, sah aber niemand, der ihr bekannt vor kahm. Es war aber schon einiges los und an allen Sitzgelegenheiten, die sie sehen konnte, saßen schon Grüppchen. Doch dann bemerkte sie, dass in einer Ecke eine junge Frau alleine saß. Sie wird mir woh nicht den Kopf abreisen, wenn ich mich zu ihr setze. Lina begab sich zu dieser Frau. " Hallo, kann ich mich zu dir setzten?", fragte sie die dunkelhaarige Frau freundlich lächelnd. Kurz verzog sie das Gesicht, als sie den Geruch der Zigarette wahrnahm. Da merkt man, das ich nicht viel mit Rauchern zutun habe... . Immer noch lächelnd wartete sie auf die Antwort.

Der Barkeeper hatte ihr den Drinkn hingestellt, und sie hatte ihm zusätzlich zum Preis für den Martini noch ein Trinkgeld zugesteckt. Immerhin war der Mann normalerweise hinter der Bar abgestellt und nicht dazu ihr, ihr etwas an den Tisch zu bringen, aber irgendwann hatte sich das zwischen ihnen so eingebürgert und sie hatte nicht vor, das zu ändern! Sie nahm vorsichtig einen Schluck, stellte fest, dass ihr dieses Getränk im Moment genauso guttat wie ihr Glimmstengel und lehnte sich dann wieder zufrieden zurück.

Ihre Zigarette war etwa zur Hälfte geraucht, als Indira merkte, dass eine Person an den Tisch getreten war, und sie blickte hoch. Eine junge, hübsche Frau mit auffallend heller Haut und langem blonden Haar fragte freundlich, ob sie sich setzen durfte. „Ja, gerne“, antwortete die Dunkelhaarige daraufhin und deutete eher unbewusst mit einer Geste der linken Hand an, dass frei war. Wenn sie sich nicht irrte, hatte die Fremde allerdings keine große Freude an dem Zigarettenrauch. Nun ja, man konnte nun sagen, dass sie sich ja auch gut woanders hinsetzten konnte, wo nicht geraucht wurde, aber andererseits war die Raucherei ohnehin eine dumme Angewohnheit, die Indira sich seit Jahren abgewöhnen wollte, und das war vielleicht eine gute Gelegenheit, zumindest ein bisschen weniger zu rauchen. Sie nahm noch zwei tiefe Züge von der Zigarette und drückte dann diese im Aschenbecher aus und stellte das Gefäß mit der Asche dann auf die Seite.

Als die dunkelhaarige nichts dagegehatte, setzte Lina sich z ihr. Etwas erleichtert bemerkte sie, dass die Frau nach zwei tiefen Zügen ihre Zigarette ausdrückte. " Ich heiße übrigens Lauralina, aber du kannst mich Lina nennen", stellte sie sich dann auch vor. Sie ließ wieder ihre Augen durch die Diskothek schweifen. Vielleicht entdecke ich eine interesannte Szene, die ich später zeichnen kann. Mit den Gedanken war sie scho wieder bei ihrer Arbeit, obwohl sie sich eigentlich ablenken wollte. "Leben sie eigentlich schon lang hier?", versuchte sie dann ein Gespräch in Gang zu bringen.

"Interessanter Name", kommentierte die Dunkelhaarige lächelnd, aber sie fand, dass diese ungewöhnliche Name zu dieser jungen Frau passte, die ihr aufgrund ihres Äußeren fast wie eine Elfe erschien, von denen man immer in Märchen und so las oder sie auch in Filmen sah. "Ich heiße Indira", stellte sie sich dann selbst noch vor, "und ja, ich lebe hier, seit ich mich erinnern kann." Genaugenommen war sie überhaupt nie hier herausgekommen. Sie hatte sich zwar oft gewünscht, in die Ferne zu reisen, andere Länder und Städte zu sehen, aber sie hatte nie die Möglichkeit dazu gehabt. Und jetzt, ja jetzt hätte sie die finanziellen Mittel und auch die Möglichkeit, aber der Reiz des Fremden war irgendwann zu der Zeit verflogen, als sie als junges Mädchen begonnen hatte, als Hure zu arbeiten, um sich und ihren Vater ernähren zu können. Aber das war lange her...

"Und selbst?" fragte sie dann wiederum die Blonde, "neu in der Stadt oder auch schon lange hier?" Und nach einigen Augenblicken fügte sie noch hinzu: "Zumindest aber wohl selten in dieser Diskothek hier, oder?" Immerhin war sie selbst öfters da, aber dieses Mädchen war ihr unbekannt, und es wäre ihr sicherlich aufgefallen, wenn sie es hier schon einmal gesehen hätte.

Lina musste über den Kommentar der jungen Frau, die sich später als Indira vorstellte lächeln. "Meine Mutter fand den Namen schön", antworte sie. " Und Indira ist ja auch nicht gerade ein alltäglicher Name" fügte sie freundlich hinzu. " Ich binn erst vor kurzem hier her gezogen. Bis ich 10 war lebte ich in Spanien und dan sind wir nach El Paso ausgewandert ", fasste Lina kurz ihr Leben zusammen. "Bist du schon viel gereist?", wollte sie dann von Indira wissen. Sie erinnerte sich gerne an die Reisen, die sie mit ihrer Familie und auch mit ihren Freunden unternommen hatte. Schon früh hatte die Welt sie gereizt. Sie wollte die Welt entdecken und alles erlebte auf der Leinwand festhalten. Noch bis heute hatte das Fremnde für sie den Reiz nicht wirklich verloren. Er war zwar nicht so stark wie früher, aber immernoch vorhanden.

Ja, es stimmte natürlich! Auch ihr eigener Name war nicht gerade alltäglich, aber sie war ihn schon so gewöhnt, dass er ihr so selbstverständlich schien. Ihre Mutter hatte den Namen, abgeleitet von Indira Ghandi, einfach sehr schön gefunden, und ihr Vater hatte ihr denn zum Andenken an ihre Mutter, diesen Namen gegeben, da sie es wohl so gewollt hätte.

"Ah, Spanien", kommentierte sie dann, und unwillkürlich drängte sich ihr Bilder von feurigen Flamencotänzern auf, die sie immer wieder mal gerne im Fernsehen sah, "das muss ein wirklich faszinierendes Land sein!" Sie lächelte und stellte fest, dass Lina so ganz und gar nicht spanisch aussah, da sie sich solche zumeist dunkelhaarig vortstellte. Nunja, vermutlich war dies das Wissen einer Frau, die eben noch nie dort war und somit keine wirkliche Ahnung davonn hatte.

"Nein", beantwortete sie dann die Frage, "ich bin noch nie gereist. Ich bin noch nie aus dieser Stadt hier rausgekommen. Früher habe ich zwar davon geträumt, aber nun bin ich eigentlich gerne hier." Sie nahm einen weiteren Schluck von ihrem Martini und genoss das Gefühl des Getränkes auf ihrer Zunge, bevor sie dann weitersprach, "Und was treibt eine Spanierin in solche eine Stadt wie diese?"

" Ja Spanien ist toll. Aber ich sehe warscheinlich überhaupt nicht so aus, wie du dir eine Spanieren vorstellst. Die meisten denken an temperamentvolle, dunkelhaarige Frauen", erwiederte Lina. "Und warum bist du eigenlich nie verreist, wenn du es doch wolltest?", fragte sie dann noch und hoffte, Indira nicht zu nahe getreten zu sein. " Ach, es ist der Beruf. Ich will hier mein eigenes Atelier eröffen. Ist aber anstrengender, als ich dachte. Und was machst du so beruflich?"

Indira nickte lächelnd, als Lina erläuterte, dass sie wohl nicht dem Bild einer typischen Spanierin entsprach, da sie immer eben das selbe gedacht hatte, und vielleicht hatte man ihr das sogar angesehen. "Ich bin in armen Verhältnissen aufgewachsen", beantwortete sie dann die Frage, warum sie nie gereist war, "und wir hatten einfach nicht das nötige Geld dazu." Sie nahm einen weiteren Schluck von ihrem Getränk, bevor sie dann weitersprach: "Und als ich irgendwann die finanziellen Mittel und auch die Möglichkeit hatte, hat es mich nicht mehr so gereizt."

"Oh, ein eigenes Atelier?" hakte sie dann auf die Aussage hin nach, um es noch ein wenig hinauszögern zu können, ihren Beruf zu nennen. Nein, sie schämte sich nicht dafür was sie tat, aber sie wusste zu gut, dass es viele Leute ein wenig abschreckte, und es wäre einfach zu schade, wenn dieses sympathische Mädchen hier aufstehen und gehen würde, weil sie zu entsetzt war. "Und sind bereits Räume für das Atelier in Aussicht?" fragte sie dann weiter, "Und hast du bereits Bilder mitgebracht, oder willst du hier gänzlich neu mit dem Malen beginnen?" Sie selbst war leider kein großartiges Maltalent, aber sie wusste manche Kunstrichtungen sehr zu schätzen, also interessierte es sie sehr, was die andere so malte.

Als Lina erfuhr, das ihre Gesprächspartnerin in armen Verhältnissen aufgewachsen war, tat sie Lina sofort leid.
Sie merkte, dass Indira es herauszögerte ihren Beruf zu nennen. Was sie wohl machen könnte? Es kann ja eigentlich nichts schlimmes sein.... "Nun ja, in meinem Haus hab ich ein helles Zimmer mit ziemlich vielen Fenstern, das ich vorübergehend als Atelier gebrauchen kann. Ich bin noch auf der Suche nach dem passenden Ort. Und ja, ich habe ein paar Bilder mitgebracht. Ich hab nämlich schon früh mit dem Zeichnen angefangen und weiß, dass ich manchmal einfach nichts auf die Reihe bringe. Ich dachte, es währe besser, dann schon etwas dabei zu haben, was ich verkaufen kann.", beantwortete Lina schnell beide Fragen. Sie wollte nämlich schnell erfahren, was Indira nun für einen Beruf hatte, aber ihr Taktgefühl verbot es ihr, jetzt genauer nach zu haken, wo sie doch schon vorher das Gefühl hatte, das Indira nicht gerne über ihre Arbeit sprach.

OOC: Sry, dass es so lange gedauert hab, aber z.Z herscht ziemliches Chaos in meinem Leben

OOC: Ich hab dafür Chaos in der Arbeit, also kann ich dich gut verstehen ^^

Es war Lina anzusehen, dass sie sehrwohl merkte, dass Indira die Frage nach dem Beruf überspielt hatte. Sie selbst hatte ja kein Problem mit dem, was sie beruflich machte, aber für viele Menschen war es doch ein Schock, wenn sie es erwähnte, vor allem Frauen reagierten oft sehr ablehnend, und in dem Moment musste Indira an die Feministinnen denken, die ihr kürzlich ins Gewissen reden wollten, dass es doch sehr frauenverachtend war, was sie da tat, indem sie ihren Körper verkaufte. Nun, diese Frauen hatte sie dann doch recht schnell abwimmeln können, aber nervig war es dennoch gewesen.

"Und welche Motive malst du? Und mit welcher Art von Farben?" fuhr Indira dann fort. Sie kannte sich zwar nicht gut in der Malerei aus, aber gewisse Kunstwerke fand sie optisch doch sehr schön, vor allem so Bilder italienischer Renaissancekünstler.

" Nun ja ich male fast alles. Ich mag es die Dinge so zu zeichnen wie ich sie sehe. Früher hat mich die Malerei italienischen Renaissancekünstler ziemlich beeinflust und auch heute finde ich diese teilweise sehr inspirierend. Aber wie schon gesagt, male ich fast alles und in den unterschiedlichsten Stilen. Aber am liebsten sehr realistisch. Am liebsten zeichnen ich zur Zeit Potraits", versuchte ich so gut wie es ging ihre frage zu beantworten.